Vorstoß zu Putzeinsätzen von Schülern wird heftig diskutiert
Der CDU-Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd schlägt wegen der Finanznot der Kommunen vor, Schüler sollten beim Putzen der Klassenzimmer helfen. Der Vorschlag sorgt für Debatten im Land.
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Der Landesschülerbeirat Baden-Württemberg kritisierte die Idee. Das Einsparpotenzial sei zum einen überschaubar. "Zum anderen ist es im ohnehin schon eng getakteten Schulalltag kaum möglich, Schülerinnen und Schüler zusätzlich zum Putzen heranzuziehen."
Elternvertreter forderten statt Schülern als Putzhilfen eine auskömmliche Finanzierung der Schulen. "Die eklatante Finanznot der Kommunen muss politisch gelöst werden", sagte der Vorsitzende des Landeselternbeirats, der Freiburger Sebastian Kölsch. "Aber Narrative, die Kinder und Jugendliche als eine Art verschmutzende Schmarotzer darstellen, die gefälligst mit anpacken müssen, verkennen die Pflicht der Kommunen, Kinder zu ihrem Recht auf Bildung zu verhelfen."
Schüler würden sich zudem bereits heute für die Sauberkeit an Schulen engagieren. "Das reicht von Hofdiensten über Klassenzimmerdienste bis hin zu Sauberkeitsbotschaftern, die ihre Mitschüler bei Bedarf erinnern, dass es auch einen Mülleimer gibt", sagte Kölsch.
Auch das Stuttgarter Kultusministerium verweist darauf, dass es in jeder Klasse "rotierende Aufgaben" geben kann. Außerdem sei es immer möglich, "Schülerinnen und Schüler als pädagogische Maßnahme die Beseitigung mutwilliger Verschmutzungen aufzuerlegen". Es sei aber nicht die Aufgabe der Schüler, "eine professionelle Reinigung der Schule durchzuführen", so ein Sprecher.
Der Gemeindetag kann den Vorschlag nachvollziehen: Die Kommunen seien gezwungen, bei allen Aufgaben nach Sparmöglichkeiten zu suchen. Der Vorschlag, die Nutzer öffentlicher Einrichtungen – wie hier die Schüler – stärker einzubeziehen, werde dabei sicherlich eine Rolle spielen, so der Gemeindetag.