Backpulver erhält eine zweite Chance
Backpulver soll vom kommenden Jahr an wieder als Pflanzenschutzmittel im Weinbau zu gelassen sein. Diesen politischen Erfolg schreibt der CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Rothenberger seiner Partei zu.
Di, 25. Nov 2025, 14:36 Uhr
Offenburg
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Johannes Rothenberger, CDU-Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Offenburg, meldet einen Erfolg der Arbeit seiner Partei für die heimischen Winzer und Obstbauern. 2025 schreckte eine Nachricht aus Brüssel diese auf. Durch die Zulassung eines neuen Pflanzenschutzmittels konnten die Winzerinnen und Winzer nicht mehr wie bisher Backpulver als Grundstoff zum Schutz der Reben nutzen, sondern mussten ein um das Fünffache teureres Pflanzenschutzmittel verwenden. Hierüber hat im Sommer die BZ ausführlich berichtet. Die Winzer hätten daraufhin die Politik um Unterstützung gebeten. Laut Rothenberger habe das jetzt gefruchtet.
"Durch einen gemeinsamen Einsatz der Abgeordneten der CDU aus dem Bundestag und dem Europäischen Parlament konnte nun ein kleiner Erfolg erzielt werden", erklärt Rothenberger am Dienstag in einer Pressemitteilung. Er selbst habe sich umgehend darum gekümmert, dass Backpulver wieder im Pflanzenschutz genutzt werden könne. Die Europäische Kommission habe nun mit Schreiben vom Montag zugesagt, dass im kommenden Jahr das Backpulver zum Pflanzenschutz wieder zugelassen werde.
Der EU-Kommissar für Gesundheit und Tierschutz Olivér Várhelyi habe bestätigt, dass die Verankerung von Grundstoffen dahingehend geändert werden würde, dass eine chemische Substanz im Pflanzenschutz rechtlich sowohl als Grundstoff als auch als Wirkstoff eingestuft werden könne. Damit, so Rothenbergers Interpretation, würde Backpulver wieder verwendet werden können.
Der Abgeordnete erklärt darüber hinaus: "Die EU-Regeln müssen einfacher werden und spürbare Entlastungen kommen. Diese Zusage ist ja nur die Rücknahme von Belastung. Die Leitlinie muss sein: Mehr Vertrauen statt immer mehr Bürokratie!" Dies habe die Europäische Kommission auch erkannt und gerade für kleinere Familienbetriebe in der Landwirtschaft auch Entlastungen bei der Bürokratie angekündigt.
Johannes Werner, Weinbauberater beim Ortenaukreis, erklärte, dass er selbst noch nichts von dieser Neuerung wisse. Sollte sich das bewahrheiten, wäre das aber "eine sehr, sehr gute Nachricht in Zeiten mit wenigen guten Nachrichten". Das Mittel zeige hohe Wirksamkeit im Kampf gegen den echten Mehltau und verschiedene Pilzkrankheiten.
