Freizeit
Wandertipp: Auf wilden Waldpfaden um den Gipfel des Ballon d'Alsace
Eine Aussicht bis zum Mont Blanc und zu den Viertausendern der Schweiz: Diese Wanderung am Ballon d’Alsace ist anspruchsvoll und voller Entdeckungen.
So, 17. Aug 2025, 8:00 Uhr
Elsass
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Andernorts muss man sich einen fantastischen Weitblick erst erwandern. Am Ballon d’Alsace ist schon der Startpunkt der Tour ein herrlicher Aussichtsplatz. Von der Passstraße reicht der Blick bergan zum Gipfel und ostwärts über das Rheintal bis in den Schwarzwald. Unsere Rundwanderung startet an der Bushaltestelle. Wir steigen nicht geradewegs auf den Gipfel, sondern wandern oberhalb der Auberge du Ballon d’Alsace leicht bergan, dem Wald entgegen. Rechts und links des Weges breiten sich schon die typischen blütenreichen Wiesen des Gipfels aus.
Bald geht der Weg über breite Stufen den Berg hinauf, so sonnig und steil, dass wir immer wieder anhalten und verschnaufen müssen. Nicht schlimm, denn der Blick zurück ist fantastisch: Der Ballon d’Alsace als einer der südlichsten Gipfel der Vogesen bietet an klaren Tagen eine Aussicht bis zum Mont Blanc und zu den Viertausendern der Schweiz.
Nur ein paar Höhenmeter weiter erreichen wir den Gipfel des Elsässer Belchen auf 1247 Metern Höhe. Eine Panoramatafel gibt Auskunft über all die Höhen ringsum – ob nun im Elsass, dem Schwarzwald oder den Alpen. Und auch die beiden Namensvetter des Ballon d‘Alsace, der Grand und der Petit Ballon, sind zu sehen.
Hier oben sind noch viele Ausflügler unterwegs. Wo wir nun hinwandern, wird es deutlich ruhiger, denn der Weg ist anspruchsvoll und steil, aber belohnt mit fantastischen Aussichten. Zunächst geht es über Wiesen in westlicher Richtung, wir folgen dem Wanderzeichen mit der roten Raute. Gleitschirmflieger sausen im kräftigen Wind über uns hinweg. Wir stoßen schließlich auf einen steinig-steilen Pfad bergab. Im Zickzack geht es hinunter. Das ist für die Knie ebenso anstrengend wie für den Kopf. Beständig müssen wir darauf achten, wohin wir den Fuß setzen. Immer wieder rasten wir kurz, um die Knie zu lockern und den Blick schweifen zu lassen. Es geht zwischen Heidelbeerbüschen, bemoosten Felsen und knorrigen Buchen hindurch. In dieser Höhe sind die Bäume niedrig und gewunden, zu widrig die Bedingungen.
Vesper am Col de Ronde Tête
Im Schatten solcher Eichen können wir bald eine ausgiebigere Rast einlegen: Wir sind zwar erst knapp zwei Kilometer gelaufen, aber eine Strecke, die es in sich hat. Am Col de Ronde Tête setzen wir uns darum auf die Mauer, vespern und genießen den wilden Wald ringsum. Die Steine am Boden sind von dicken Decken aus Moos überzogen, Flechten ranken sich die Bäume hinauf, enorme Pilze wachsen an den Stämmen.
Nun folgt eine Strecke für Genießer, der Weg schlängelt sich weitgehend eben in nordwestlicher Richtung durch den Bergwald, jetzt dem Wanderzeichen mit dem blauen Ring folgend. Wir steigen über Wurzeln und kleine Wasserläufe hinweg, die Bäume geben immer wieder den Blick frei auf die bewaldeten Höhen im Norden des Ballon d’Alsace. Besonders schön ist diese Aussicht am Rocher Birckel. Auf 1100 Metern ragt hier zwischen Kiefern ein mächtiger Fels aus dem Berg. Auch er wieder ein prima Pausenplatz: Dieser Weg lädt dazu ein, es langsam angehen zu lassen. Die wenigen Kilometer der Runde darf man ruhig ausgiebig genießen.
Und Kräfte sammeln tut gut: Nun wird es anspruchsvoll. Der Pfad führt nah am Hang entlang, immer wieder finden wir am Felsen Seile, um uns zu halten und nicht Gefahr zu laufen, abzurutschen. Wir steigen noch weiter bergab, so weit, dass wir uns langsam darum sorgen, wie wir all diese Höhenmeter wieder hinaufschnaufen werden.
Länge: 5,2 Kilometer, 240 Höhenmeter
Charakter: schmale, felsige Wege mit steilen und anspruchsvollen Abschnitten
Laufzeit: mindestens 2 Stunden
Weitere Ausflugstipps für die Vogesen und 2500 andere Freizeittipps finden sich in der App BZ-Lieblingsplätze, die für Abonnentinnen und Abonnenten gratis ist: www.bz-lieblingsplaetze.de
Ein Ausflugsziel auch für den Winter
Schließlich umrunden wir die bewaldete Flanke im Nordwesten des Gipfels und treten hinaus auf den Skihang, wo im Winter ein Schlepplift Skifahrer bergan zieht. Der Ballon d’Alsace ist nicht nur ein Ausflugsziel für den Sommer; bei ausreichend Schnee gibt es neben Skipisten auch Loipen und Strecken für Winter- und Schneeschuhwanderer.
Bald quert ein Bach den Weg, wird in eine Rinne und zu einem kleinen Wasserrad geführt. Hier rasten wir noch einmal kurz, bevor wir uns an den letzten Aufstieg machen. Jetzt geht es die vielen Höhenmeter wieder hinauf, die wir zuvor abgestiegen sind. Wer nur noch wenig Kraft hat, wählt den ebenen Weg durch den Wald. Für alle anderen geht es kräftig bergan zum Denkmal der Jeanne d’Arc (Wanderzeichen roter Punkt), die hoch zu Ross auf dem Gipfel thront. Hier genießen wir noch einmal den wunderbaren 360-Grad-Blick des Ballon d’Alsace bevor wir die letzten Meter zum Ausgangspunkt der Tour hinabsteigen.
- Insidertipp: Rheinfelden bietet Gänsehautmomente am Rhein