Klimawandel

Warum ignoriert die neue Bundesregierung die immense Bedrohung?

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Zu: "Volatile Lage", Leitartikel von Markus Decker (Politik, 30. Mai)

Die Furcht vor der AfD sei allgegenwärtig, schreibt BZ-Autor Markus Decker, dies gelte "nicht minder für den Klimaschutz, der von der Regierung ausgeklammert oder mit Zugeständnissen an die Freunde von Gasheizungen konterkariert wird." Auf derselben Seite der Badischen Zeitung wird dann ganzseitig über die Katastrophe im Lötschental berichtet, die offensichtlich mit der Erderwärmung zu tun hat.

In der ersten Regierungserklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz kommt das Wort Klimaschutz nur an letzter Stelle vor. Soll dies ein Hinweis darauf sein, dass die neue Bundesregierung für Humbug hält, was internationale Wissenschaftler aus allen Forschungsbereichen herausgefunden haben und was UN-Generalsekretär Antonio Guterres so formuliert hat: "Wir befinden uns auf dem Highway in die Katastrophe und geben noch Gas."

Wer soll verstehen, dass die Regierung die immense Bedrohung kennt und gleichzeitig ignoriert, statt uns davor zu schützen? Wenn die meisten Menschen, dieses schon nicht mehr abstrakte Problem, das irgendwo in der Zukunft zu liegen scheint, zum Eigenschutz verdrängen, dann darf doch eine verantwortliche Regierung nicht derart nachlässig damit umgehen, sondern muss angemessene Maßnahmen in die Wege leiten. Tut sie dies nicht und nicht eiligst, so ist sie mitverantwortlich, wenn unserer Jugend die Natur um die Ohren fliegt und ihr Freiheit und Zukunft genommen werden.

Wir fragen uns: Hatte die Ampel noch einiges auf den Weg gebracht, wenn schon angesichts der Bedrohung durch die Erderwärmung noch völlig unangemessen – wie kann da die neue Regierung dies durch Ignorieren noch übertreffen und damit die Klimakrise weiter verschärfen? Professor Jens Beckert von Max-Planck-Institut fragt: "Wir wissen, was zu tun ist, warum tun wir es nicht?" Diese Frage sollten wir als verantwortungsbewusste Bürger immer wieder unseren Regierungen und Bundestagsabgeordneten stellen und uns Hinhalten und Nichtstun nicht gefallen lassen. Runter vom "Highway"! Wenn wir unsere unbegrenzte individuelle Freiheit einschränken für Solidarität mit denjenigen, die nach uns kommen, dann tut auch uns das gut.

Herbert Sitterle, Lörrach
Schlagworte: Markus Decker, Herbert Sitterle, Jens Beckert
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