Warum sich Mutter und Sohn zusammen fürs Klima auf die Straße kleben
Früher versuchte Renate Fritzsch aus Esslingen, ihren Sohn für den Umweltschutz zu begeistern. Der aber war genervt von Mamas Missionseifer und ihrer Bio-Kleidung – bis er die Letzte Generation kennenlernte.
Renate Fritzsch und ihre Sohn Thaddäus machen jetzt gemeinsame Sache. Foto: Andy Reiner
Als Renate Fritzsch ihren Sohn das erste Mal auf der Straße kleben sah, verschob sich etwas im Familiengefüge. Thaddäus, 27, hatte ihr zuvor beiläufig gesagt, dass er mit Klimaaktivisten der Letzten Generation an der Geroksruhe in Stuttgart eine Straße blockieren werde. Aus Sorge, dass ihm etwas zustößt, fuhr sie hinterher. "Wie ich ihn da kauern sah, inmitten hupender Autos, empfand ich Bewunderung", erzählt sie. Instinktiv griff sie zum Handy und filmte die Szene – damit Beweise vorhanden sind, sollte Thaddäus angefahren werden.
Sie machte das, was bei der Letzten Generation zur Aufgabe der Hummeln gehört: Die Bienen kleben sich mit Sekundenkleber auf die Straße, die Hummeln filmen das Ganze. Das war ihr damals nur noch nicht bewusst. "Ich war weit entfernt von der Vorstellung, mit diesen ...