Baden-Württemberg

Wechselunterricht mit Tests an Schulen soll am Montag starten

Nach dem Start im Fernunterricht im Anschluss an die Osterferien können Kinder in vielen Regionen Baden-Württembergs ab kommender Woche teilweise auch wieder regulär zur Schule gehen.  

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Mit Maske in der Schule: Alltag für Kinder in Corona-Zeiten  | Foto: Matthias Balk (dpa)
Mit Maske in der Schule: Alltag für Kinder in Corona-Zeiten Foto: Matthias Balk (dpa)
Das Kultusministerium bestätigte unabhängig vom geplanten Infektionsschutzgesetz des Bundes seine Pläne, dass die Schulen in Gebieten unterhalb einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 ab Montag in den Wechselbetrieb aus Präsenz- und Fernunterricht oder in einen reinen Präsenzunterricht übergehen sollen.

Alle Jahrgangsstufen in allen Schularten könnten dies in einem Umfang tun, in dem die Einhaltung von Abständen und der übrigen Hygienevorgaben sowie die zur Verfügung stehenden Testangebote dies ermöglichten, hieß es in einem Schreiben an die Schulleitungen. Unter der 200er-Schwelle liegen derzeit alle Kreise im Verbreitungsgebiet der BZ.

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Diese und weitere Datengrafiken zur Corona-Pandemie in Baden-Württemberg und aller Welt zeigen wir täglich aktuell im BZ-Dashboard.

Allerdings dürfte diese weitgehende Lockerung vielerorts wegen stark steigender Corona-Zahlen nur von kurzer Dauer sein. Allein 7 Stadt- und Landkreise sind über dem Schwellenwert von 200 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche, 13 Kreise liegen nach Zahlen des Landesgesundheitsamts nur knapp darunter. Bei einer Inzidenz von 200 müssen die Schulen gemäß der Corona-Notbremse wieder schließen und Kinder und Jugendliche erneut von zuhause lernen.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) teilte am Donnerstag in Stuttgart dennoch mit: "Alle Jahrgangsstufen aller Schularten können mit den neuen Regelungen ab der kommenden Woche vorrangig in den Wechselbetrieb oder auch in den Präsenzbetrieb zurückkehren."

Tests spielen wichtige Rolle

Das Land setzt beim Neustart für viele Schülerinnen und Schüler nach monatelangem Lockdown vor allem auf die Testpflicht, um eine weitere Ausbreitung der Corona-Mutante zu verhindern. Die Pflicht gilt von Montag an unabhängig von der Corona-Belastung einer Region und nicht erst ab der Schwelle von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Wer mehr als drei Tage in Folge an der Schule ist, muss sich zweimal pro Woche testen lassen. Sind es im Zuge des Wechselunterrichts weniger Tage, reicht auch ein Test pro Woche.

Kritik am Grenzwert nimmt zu

Die Gewerkschaft GEW hält die geplanten Schulöffnungen wegen der stark steigenden Infektionszahlen für falsch. "Lehrer- und Elternvertreter waren sich in den Gesprächen mit der Landesregierung einig, dass der Grenzwert von 200 zu hoch ist", sagte Geschäftsführer Matthias Schneider. Man hätte es für richtig gehalten, nur bis zu einer Inzidenz von 100 Präsenzunterricht anzubieten. "Insofern setzt sich die Landesregierung über die Forderungen von Lehrern und Eltern hinweg."

Auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler hält Schulöffnungen bis zu einem Schwellenwert von 200 für riskant. "Aus meiner Sicht ist die 200er-Grenze zu hoch", sagte Wieler in Berlin. Je höher man die Schwelle setze, desto mehr Kinder werde man wegen Infektionen aus den Klassen nehmen und desto mehr ganze Klassen werde man zuhause lassen müssen.
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte mit Blick auf die vorherrschende als britische Mutation bekannte Virusvariante: "Gerade bei den Schulen, gerade mit den Erfahrungen, die wir mit dieser Mutation haben, kann ich mir auch deutlich früher als bei 200 diese Maßnahmen vorstellen - unbedingt."

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