Wenn überall die kleinen Bälle fliegen

Die Tischtennisabteilung der FT 1844 sucht Nachwuchs und hat deshalb am Sonntag Mini-Meisterschaften für Kinder organisiert.  

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Evan (9) ist eines der Kinder, die zurzeit das Tischtennis als Sportart für sich entdecken – so wie am Sonntag beim Turnier im Rieselfeld. Foto: thomas kunz

RIESELFELD. Unzählige Male fliegen die kleinen orangefarbenen Bälle hin und her: Am Sonntagvormittag war in der Turnhalle der Clara-Grunwald-Grundschule Tischtennis angesagt. Die Tischtennisabteilung der Freiburger Turnerschaft (FT) hatte die Mini-Meisterschaften organisiert – sie richten sich an Tischtennisfans unter zwölf Jahren, die bisher noch nicht "organisiert", also bei einem Verein, spielen. Die Mini-Meisterschaften gibt’s bundesweit, nach Infos des Deutschen Tischtennisbunds nahmen seit 1983 rund 1,3 Millionen Kinder daran teil.

Meist ist nur das Klicken der Bälle zu hören, die rasant hin und her hüpfen und auf der Platte aufprallen, mal auf der Seite von Alexandru (9), mal bei Adel (9). Ab und zu rufen sie sich aufgeregt den Spielstand zu – es ruft immer derjenige, der gerade einen Erfolg zu verbuchen hatte: "6:1!", "9 :5!" Und als die zwei Jungs fertig sind, rennen sie zu den Tischen in der Mitte, wo Erwachsene von der FT 1844 sitzen und alle Spielergebnisse feinsäuberlich notieren.

Alexandru hat seine Ergebnisse allesamt im Kopf – bisher hat er ständig gewonnen: "3:0 für mich, 3:1, 3:0", immer weiter listet er seine Siege auf. Auch gegen Adel hat er gewonnen, doch das ändert nichts an der Freundschaft der Jungs, die beide in die 4c der Clara-Grunwald-Schule gehen. Als das "Schnuppermobil" des Deutschen Tischtennisbunds an ihrer Schule Halt machte, hatten sie von den Mini-Meisterschaften erfahren.

Und so stehen jetzt Alexandrus Eltern Alina und Winfried Jörissen oben in der Halle und staunen über die vielen Erfolge ihres Sohnes ein Stockwerk tiefer. "Wir haben nicht mal eine Tischtennisplatte daheim", sagt Winfried Jörissen überrascht. Allerdings sei Alexandru in allen Sportarten gut, darum sind sie nicht komplett überrascht. Wahrscheinlich werde Alexandru beim Tischtennis dran bleiben, sagt Alina Jörissen – nach den Herbstferien beginnt mittwochs ein Schnupperkurs der FT 1844, bei dem 20 Kinder für 30 Euro zehn Mal trainieren können. 15 haben sich angemeldet, derzeit sind noch fünf Plätze frei.

Günter Werner, Tischtennisleiter der FT 1844, und Daniel Siegele, der Jugend-Tischtennisleiter, wollen mehr Kinder für ihren Sport gewinnen, darum werden sie verstärkt aktiv. 27 Kinder sind zu den Mini-Meisterschaften gekommen, viel mehr Jungs als Mädchen, Daniel Siegele hatte auf 40 gehofft. In der Tischtennis-Abteilung des Vereins trainieren derzeit rund 120 Kinder, der größte Teil im FT-Sportpark, ein Drittel hier in der Halle der Clara-Grunwald-Schule. Die wenigsten Kinder spielen Tischtennis im Verein, sagt Günter Werner – die meisten kennen den Sport von Tischtennisplatten auf Spielplätzen oder Schulhöfen.

"Es ist ein schöner Sport", findet Günter Werner: "Sehr fair, ohne Verletzungsgefahr, die Spieler lernen Konzentration und mit dem Gewinnen und Verlieren umzugehen." Vor allem aber macht es Spaß, findet Evan (9) , er ist der Cousin von Adel, spielt Fußball und hat früher mal gerungen – sein Vater Michael Kaufmehl ist der deutsche Meister im Freistil-Ringen. Evan macht Tischtennis mehr Spaß als Ringen, sein Vater, gegen den er zwischendrin eine Runde spielt, findet das okay: "Evan macht das gut, er hat das gewisse Gefühl dafür." Und es ist gar nicht so kompliziert, findet Evan – "nur die Schmetterbälle zu halten, das ist manchmal schwierig." Am Ende der Mini-Meisterschaften gibt’s eine Siegerin und drei Sieger – für die Jungs gab’s drei Altersklassen: Gewonnen haben Livia Niemeier (9), Jakob Naschold (8), Marco Komnenovic (9) und Felix Wölfle (12).

Infos und Kontakt: Daniel Siegele, E-Mail: [email protected]
, Tel. 0170 / 27 02 767,

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