Gesundheit
Wie ein Roboter einer 14-jährigen Offenburgerin während ihrer Chemotherapie Mut machte
Ein Avatar hat der 14-jährigen Amilia Fassnacht während ihrer Krebserkrankung Mut gemacht. Dank des Roboters konnte die Schülerin am Klostergymnasium Kontakt zur Klasse halten.
Do, 4. Sep 2025, 17:00 Uhr
Offenburg
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Als bei der 14-jährigen Amilia Fassnacht, Schülerin der neunten Klasse am Klostergymnasium, im Oktober 2024 ein Hodgkin-Lymphom im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde, änderte sich ihr Alltag schlagartig. Wochenlang hatte sie zuvor unter anhaltendem Husten gelitten, berichtet das Klostergymnasium. Dann brachte eine Röntgen- und CT-Untersuchung bei einem Radiologen in Offenburg erste Hinweise auf die schwere Erkrankung. Weitere Untersuchungen im Kinderklinikum Freiburg bestätigten die Diagnose.
Von November bis Februar 2025 folgte eine intensive, hochdosierte Chemotherapie. Die Behandlung brachte nicht nur starke Nebenwirkungen, sondern auch zwei schwere Lungenentzündungen mit sich. Aufgrund ihres geschwächten Immunsystems und der Klinikaufenthalte konnte Amilia in dieser Zeit nicht am Unterricht teilnehmen. Dann erhielt Amilia ihren Avatar, einen kleinen Roboter, bereitgestellt vom Förderverein für krebskranke Kinder Freiburg, der Bild und Ton des Klassenzimmers übertrug. Emily Busam, eine enge Freundin, schildert die Bedeutung dieser technischen Hilfe: "Auch wenn sie nicht da war, war sie irgendwie da. Es hat sich wie ein Stück Normalität angefühlt", erzählt die Freundin.
Durch den Avatar konnte Amilia auch humorvolle Momente miterleben
Ganz reibungslos lief es dennoch nicht, schreibt das Klostergymnasium. Mal schwächelte der Akku, mal musste die Verbindung neu aufgebaut werden. Aber die Mühe lohnte sich: In den Pausen konnte Amilia mit ihren Mitschülerinnen reden, lachen und Geheimnisse austauschen. Sogar einen Feueralarm erlebte Amilia lachend aus der Ferne, als die Mitschülerinnen den Roboter mit zum Sammelpunkt nahmen.
Seit Ostern kehrt Amilia schrittweise in den Unterricht zurück. Am 21. März konnte sie im Klinikum die symbolische Abschlussglocke für das Therapieende läuten, schreibt das Gymnasium. Der kleine Avatar wird wohl im neuen Schuljahr nicht mehr gebraucht. Aber für die beiden Freundinnen ist er mehr als nur ein Gerät: "Er hat uns in einer schweren Zeit verbunden. Er war unser kleiner Beweis, dass Nähe auch über Entfernung funktioniert."