Mit Turboschweinen und Dumpingpreisen wurde Deutschland zum drittgrößten Schweinefleisch-Exporteur der Welt. Das Modell kommt an sein Ende. Kann die Branche eigentlich auch anders?
Der Ringelschwanz ist der Maßstab. "Ein ausgeglichenes, zufriedenes Tier hält den Schwanz geringelt und aufgestellt", sagt Jan-Hendrik Hohls. "Das ist der sichtbare Indikator für Tierwohl." Hohls schaut in einen großen, hohen Stall voller Mastschweine, mit Holzwänden in mehrere Bereiche geteilt. Ganz hinten jagen sich kleine, schlanke Schweine, mittelgroße stehen dicht an dicht an einer Tränke, alle tragen die Ringelschwänze hochgereckt. Vorne liegen fette Schweine im Stroh und dösen, noch eine Woche, dann geht es für sie zum Schlachthof.
Massentierhaltung, aber anders
Der Maststall liegt am Rande von Becklingen, ein Dorf nördlich von Celle in Niedersachsen. Aktuell leben 800 Tiere im Stall, pro Jahr produziert Hohls Hof zwischen 8.000 und 9.000 Mastschweine, dazu kommen 2.000 Ferkel und mehr als 300 Muttertiere in jeweils eigenen Großställen. Eine Massentierhaltung, kein kleiner Bio-Hof. Aber eine, bei der es laut Hohls anders ...