Krieg in der Ukraine

Wie fühlt es sich an, wenn die Gefahr zum Alltag wird?

BZ-Plus Eine Musikerin, die sich hoffnungslos fühlt. Ein Softwarentwickler, der nicht mehr fliehen will. Eine Journalistin, die richtig leben möchte. Eine Rentnerin, die immer Angst hat. Vier Menschen aus Odessa berichten.  

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Eine Frau telefoniert Ende Juli im Hau...ngriffe stark beschädigten Wohnhauses.  | Foto: Libkos (dpa)
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Eine Frau telefoniert Ende Juli im Hauseingang eines durch Raketenangriffe stark beschädigten Wohnhauses. Foto: Libkos (dpa)
Paul GäblerLange blieb es ruhig in der ukrainischen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer. Seit der Aufkündigung des Getreideabkommens durch die Russen hat der Raketenbeschuss jedoch stark zugenommen. Auch der südlicher gelegene Donauhafen wird regelmäßig bombardiert. Wie verändert sich das Leben, wenn man nie weiß, ob morgen die Stadt, in der man wohnt, von russischen Truppen eingenommen wird? Stumpft man ab oder hält einen die Aussicht auf eine bessere Zukunft am Leben?
Nastya (20), Straßenmusikerin und Wirtschaftsstudentin
Nastya, (20) Künstlerinnenname "Okolitsa" ist Straßenmusikerin und studiert Wirtschaft in Odessa:
"Mein Künstlername ist Okolitsa, das heißt Nachbarschaft auf Ukrainisch. Seit vor fast eineinhalb Jahren dieser Krieg begonnen hat, ist der Wert einer funktionierenden Nachbarschaft ja besonders wichtig geworden. Wenn der Strom ausfällt, kein Wasser mehr aus den Leitungen kommt, dann sind wir aufeinander angewiesen. Das ist vielleicht eine der wenigen positiven Dinge an diesem Krieg: Wie eng wir zusammengerückt sind.
Als es losging, bin ich mit meiner Mutter und meinem kleinen Bruder nach Moldau geflohen, das sind nur etwa 150 Kilometer von Odessa. Drei Monate haben wir da ausgeharrt und ich habe mich schrecklich gelangweilt. In der Zwischenzeit sind viele ...

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