Kleine Zimmer, hohe Mieten: Osteuropäische Paketboten leben oft unter prekären Bedingungen. In Müllheim ließ die Stadt bereits ein Haus räumen, doch der Eigentümer will bald wieder vermieten.
Das Haus an der Hauptstraße in Müllheim ist am Abend kaum beleuchtet. Aus einem Fenster aber dringt etwas Licht. Es ist, wie die meisten anderen Fenster, vermutlich zum Zwecke des Sichtschutzes zugeklebt. Im Zimmer ist die Silhouette eines Mannes zu erkennen. Auf ein Klopfen am Fenster reagiert der Mann gereizt und flucht auf Rumänisch. Nach nochmaligen Klopfen öffnet er das Fenster und fragt: "Wer ist da, wer klopft hier?"
Mein Kollege, der Rumänisch spricht, stellt uns als Journalisten vor und sagt, wir hätten gehört, dass man die Lieferdienstfahrer, die in dem Haus wohnen, schlecht behandele. Der Mann winkt ab. "Ich bin hier neu. Ich weiß von nichts", sagt er und fügt hinzu: "Ich kann auch niemanden anders holen. Aber Sie können ins Haus kommen und selbst jemanden suchen." Dann schließt er ...