Nur wenige Grenzregionen sind so miteinander verwoben wie Südbaden und das Elsass. Nun wird am Rhein wieder kontrolliert: Wie beeinflussen die Kontrollen das Zusammenleben – und sind sie erfolgreich?
Wenn in Straßburg das europäische Herz schlägt, dann kann man diesem Europa in Kehl schon den Puls fühlen. Jahrelang ging es hier vor allem in eine Richtung: mehr, mehr, mehr. Das große Straßburg und das kleinere Kehl wuchsen immer enger zusammen: 2004 die grenzüberschreitende Landesgartenschau mit der neuen Fußgängerbrücke über den Rhein, später eine gemeinsame Kinderkrippe, dazu die Verlängerung der Tramlinie von Straßburg bis zum Kehler Rathaus. Unter den 38.000 Kehlern leben inzwischen 2200 Franzosen. Kanzlerinnen und Präsidenten reichten sich auf den Rheinbrücken die Hände. Und mit jeder engeren Kooperation verschwand auch die Grenze wieder etwas mehr, bis sie kaum noch zu erkennen war.
Doch es hat sich etwas geändert: Die Grenzschließung in der Corona-Pandemie war der erste Bruch, ein besonders harter. Manchen in der Region ist die Zeit noch immer in trauriger Erinnerung. Dann endlich die ...