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Wissenswertes

Wieso haben wir Milchzähne? Und wie viele gibt es?

Wackelnde Milchzähne, ihr kennt das. Ewig lassen sie sich mit der Zunge hin und her schieben. Autor Christian Engel stellt der Zahnärztin Priska Fischer die wichtigsten Fragen zum Thema Milchzähne.  

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Menschen habe in der Regel 20 Milchzähne. Wenn ein Milchzahn ausfällt, wächst ein bleibender Zahn nach. Foto: nuzza11
Die Zahnfee hat niemals Urlaub: Jeden Tag muss sie Geschenke verteilen, weil jeden Tag auf der Welt ganz viele Milchzähne ausfallen. Warum ist das eigentlich so? Warum müssen die ersten Zähne überhaupt rausplumpsen, die könnten doch auch drinbleiben? Zahnärztin Priska Fischer von der Uniklinik Freiburg kennt die Antworten darauf. Im Interview mit Christian Engel erklärt sie auch, in welchem Alter alle Wackelzähne draußen sind.

BZ: Wann hat bei Ihnen der erste Zahn gewackelt?
Fischer: Im ersten Schuljahr. Bei den meisten Kindern wackeln die ersten Zähne so mit sechs, sieben Jahren. In der Regel fallen erst die unteren Schneidezähne in der Mitte aus, dann die oberen. Anschließend wackeln die seitlichen Zähne unten, dann oben. Und danach ist meistens ein bisschen Wackelzahnpause, bis man ungefähr zehn Jahre alt ist. Dann geht es mit den Eckzähnen und den Backenzähnen weiter.
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BZ: Im Buch "Michel aus Lönneberga" von Astrid Lindgren gibt es eine lustige Szene: Als die Magd Lina Zahnschmerzen hat, wickelt Michel einen Faden um den faulen Zahn, bindet den Faden an sein Pferd und galoppiert los, um ihn zu ziehen. So war das bei Ihnen aber nicht beim ersten Wackelzahn, oder?
Fischer: Oh nein, das hätte ich nicht mitgemacht. Bei mir ließ sich der Zahn irgendwann in alle Richtungen drehen. Ich habe ihn hin und her bewegt – und dann hat es "plopp" gemacht. Bei manchen Kindern fällt der Zahn raus, wenn sie in eine Brezel beißen und er dort stecken bleibt.
BZ: Aber schon merkwürdig: Meine Ohren fallen nicht ab und wachsen nach, meine Nase auch nicht – warum ausgerechnet meine Zähne?
Fischer: Das hat einen einfachen Grund: Kinder wachsen über viele Jahre, bis sie groß sind wie Erwachsene. Ohren und Nase wachsen über viele Jahre mit, werden also auch immer größer. Zähne aber wachsen nicht so lange. Ein Milchzahn ist beispielsweise nach zwei Jahren ausgewachsen – der kann dann gar nicht mehr größer werden. Weil aber unser Kopf wächst und der Kiefer mitwächst, also unser Mund immer größer wird, sollen die Zähne auch zum Mund passen.
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BZ: Deswegen stößt der Körper die kleinen Milchzähne ab, damit die größeren nachkommen können.
Fischer: Richtig. Die Milchzähne bereiten sozusagen schon mal einen gemütlichen Platz vor, damit die bleibenden Zähne dort schön wachsen können. Deshalb ist es auch total wichtig, schon die Milchzähne gut zu putzen und zu pflegen. Sie haben die große Aufgabe, mit ihren Wurzeln die bleibenden Zähne zu schützen und zu leiten, bis diese ihren richtigen Platz im Mund gefunden haben.
BZ: Kann es auch passieren, dass die Milchzähne gar nicht rausfallen?
Fischer: Es kommt manchmal vor, dass Erwachsene noch den einen oder anderen Milchzahn haben. Das ist aber sehr selten. Meistens sind alle unsere 20 Milchzähne im Alter von 13 oder 14 Jahren rausgefallen. Übrigens wachsen parallel zu den Wackelzähnen noch acht weitere Backenzähne in unserem Mund. Die kommen nur einmal und fallen nicht aus. Am Ende haben wir dann 28 Zähne.
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Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 08. Oktober 2022: PDF-Version herunterladen

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