"Wir ticken in der Asylfrage anders"
BZ-INTERVIEW mit Ungarns Botschafter Peter Györkös darüber, was das Migrationspaket der EU-Kommission für sein Land bedeutet.
. Eine gute Grundlage für Verhandlungen nennt Peter Györkös, Budapests Regierungsvertreter in Berlin, das neue Migrationspaket der EU-Kommission. Besonders freut ihn, dass die Aufnahme von Flüchtlingen nicht mehr als einzige Form der Solidarität gesehen wird. Györkös saß am 22. September 2015 mit am Tisch in Brüssel, als Ungarn von einer Mehrheit anderer EU-Länder überstimmt und zur Aufnahme von Flüchtlingen verpflichtet wurde – es war der Anfang einer Spaltung Europas in der Asylpolitik. Mit Györkös sprach Christopher Ziedler.
BZ: Herr Botschafter, deutsche Grüne sehen in den Brüsseler Kommissionsvorschlägen für ein neues EU-Asylsystem eine "herbe Enttäuschung". Ihrer Regierung müssten sie gut gefallen, oder?Györkös: So weit würde ich jetzt noch nicht gehen. Es ist zu früh zu sagen, ob diese Gesetzesvorschläge die tiefe Spaltung in der Migrationsfrage überwinden können. Nach Gesprächen auf Ministerebene wird das Thema am Ende sicher auf dem Tisch der ...