Interview
Wird Baden-Württemberg ein Waldbrandland?

Wegen starker Trockenheit nimmt die Zahl der Waldbrände zu. Der Freiburger Wissenschaftler Johann G. Goldammer spricht im Interview über Klimaveränderungen und die Gefahren für unsere Wälder.
Die Statistik spricht eine klare Sprache. In den vergangenen beiden Jahren brannten in Deutschland die Wälder wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Rund 2700 Hektar waren es 2019 – das ist mehr als fünfmal so viel wie die Fläche des Schluchsees, des größten Sees in Baden-Württemberg. Auf eine Trendwende deutet angesichts zunehmender Trockenheit nichts hin. Bereits im April gab es die ersten Brände. Ist Deutschland ein Waldbrandland, wird Baden-Württemberg eines? Darüber sprachen wir mit Johann G. Goldammer, dem Leiter des "Global Fire Monitoring Center" in Freiburg.
BZ: Herr Goldammer, im Juni und Juli gab es Regen. Wenn der Himmel weint, dann lacht Ihr Herz, oder?
Johann Georg Goldammer: Ja, in gewisser Hinsicht schon, das Frühjahr 2020 war viel zu warm und trocken, dadurch steigt natürlich die Brandgefahr.
BZ: Welche Rolle spielt dabei der Klimawandel?
Goldammer: Der zeigt sich durch das zunehmende Vorkommen von Wetterextremen wie Orkanen, Starkniederschlägen, Hitzewellen und länger andauernden Trockenzeiten. Das ist eine Folge der Abschwächung des Jet-Streams. Normalerweise wechseln sich Hoch- und Tiefdrucklagen über Mitteleuropa ab, nun aber bleiben Hochdrucklagen ohne Niederschläge länger ...
BZ: Herr Goldammer, im Juni und Juli gab es Regen. Wenn der Himmel weint, dann lacht Ihr Herz, oder?
Johann Georg Goldammer: Ja, in gewisser Hinsicht schon, das Frühjahr 2020 war viel zu warm und trocken, dadurch steigt natürlich die Brandgefahr.
BZ: Welche Rolle spielt dabei der Klimawandel?
Goldammer: Der zeigt sich durch das zunehmende Vorkommen von Wetterextremen wie Orkanen, Starkniederschlägen, Hitzewellen und länger andauernden Trockenzeiten. Das ist eine Folge der Abschwächung des Jet-Streams. Normalerweise wechseln sich Hoch- und Tiefdrucklagen über Mitteleuropa ab, nun aber bleiben Hochdrucklagen ohne Niederschläge länger ...