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Wo die Ritter erzählen

  • Sa, 15. August 2009
    Neues für Kinder

BZ-Sommerrätsel 3: Kennst du den Namen der Burg? Lies und rate!

Kanonenkugel   | Foto: Gerhard Walser/ BZ
Kanonenkugel Foto: Gerhard Walser/ BZ
In fünf Folgen stellen wir in den Ferien Burgen aus unserer Region vor, aber wir verraten ihre Namen nicht. Finde sie heraus und mach beim Gewinnspiel mit!

Die Reste der einmal sehr prunkvollen Burg, die wir heute suchen, stehen auf einem Hügel oberhalb der Stadt Waldkirch. Sie wurde gebaut, um den Handelsweg durchs Elztal zu kontrollieren. Und natürlich, um zu zeigen: Seht her, wer hier wohnt, der ist mächtig. Der erste Bewohner zog ungefähr im Jahr 1270 ein, also vor mehr als 730 Jahren. Sein Name war Johann I. von Schwarzenberg. Seine Familie starb aber recht bald aus. Für die Burg begann damit eine turbulente Zeit, die viele Jahrhunderte dauerte. Ständig wechselte der Besitzer.

Einer war zum Beispiel Martin Malterer. Der Sohn einer reichen Freiburger Familie hatte es sich in den Kopf gesetzt, unbedingt Ritter zu werden. Also kaufte er die Burg und bezog sie gemeinsam mit seiner Frau. Weil er sich das Ritterdasein so prächtig vorstellte, baute er die Burg aus und verschönerte sie. Ein echter Ritter, dachte sich Martin Malterer, zieht auch in den Kampf. Das tat er dann auch, und ließ in einer Schlacht sein Leben.

Ein anderer Bewohner der Burg war Graf Hermann von Sulz, ein grausamer Mann. Um Geld zu erpressen, entführte er einen sehr bekannten Abt und hielt ihn in Ketten gefangen. Er hatte viele Kriegsknechte, die für ihn auf Raubzüge gingen und andere Burgen und Häuser überfallen haben. Ein echter Raubritter eben. In der Bevölkerung nannte man seine Gehilfen "Blutzapfen".

Als die Burg etwa 250 Jahre alt war, gab es ein großes Feuer, das viel zerstörte. Bald dienten die dicken Mauern nur noch als Gefängnis oder Gericht, es gab keinen Burgherren mehr. Es gingen noch Jahre ins Land, bis sich wieder jemand für die Burg interessierte. Verfeindete Truppen kämpften heftig gegeneinander. Gewinner waren die Habsburger. Sie hatten aber nicht genug Leute, um auf der Burg zu leben und sie zu schützen. Aber sie wollten auch nicht, dass die Burg wieder dem Feind in die Hände fiel. Also haben sie die Burg angezündet. Seither ist sie eine Ruine. Da nützt es gar nichts, dass in ihrem Namen bis heute noch das lateinische Wort für Festung steckt: Castellum!

Wer die Reste der Burg besichtigen möchte, der geht am besten auf dem Ritterweg zu ihr. An dem stehen nämlich acht Ritterfiguren, die so groß sind wie echte Menschen. Jeder Ritter erzählt ein bisschen aus seinem Leben, so dass man am Ziel, oben auf der Burg, einiges gelernt hat über die Ritterzeit.

Zum Schluss muss man nur noch die Treppe im Burgturm hochsteigen. Der ist 28 Meter hoch, viereckig und wird Bergfried genannt. Traut man sich bis auf die Spitze, gibt es zur Belohnung einen tollen Ausblick: auf Waldkirch, Kollnau und den Kandel.

Ressort: Neues für Kinder

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