Zahl der Arbeitslosen sinkt wieder unter drei Millionen
Trotz jüngster Nachrichten über Stellenstreichungen bei großen deutschen Firmen wächst die Hoffnung auf eine nachhaltige Verbesserung am Stellenmarkt im nächsten Jahr.
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Die Vorstandschefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, sagte: Im Winter könnte die Zahl der Erwerbslosen noch einmal steigen. Wenn aber die Investitionspakete der Bundesregierung im kommenden Jahr die Wirtschaftsleistung nach oben treiben, dann dürfte auch der Arbeitsmarkt profitieren. 2026 gebe es daher die Hoffnung auf eine Trendwende. Derzeit fehlten dem Arbeitsmarkt die notwendigen Impulse für eine kräftigere Belebung, sagte Nahles.
Im September sinkt die Arbeitslosigkeit üblicherweise leicht. Unter anderem endet die Sommerpause, die in einigen Branchen zu weniger Beschäftigung führt. Außerdem treten viele junge Leute in dieser Zeit des Jahres ihre Ausbildungen an und fallen somit aus der Statistik.
Arbeitsmarktexperten treibt aber ein anderer Effekt um: Deutschland fehlen die Menschen, die arbeiten können. Ein stetiger Zuwachs an Beschäftigung hat jahrelang den Arbeitsmarkt angetrieben. Nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wird es zwar einen Rückgang bei der Arbeitslosigkeit geben, aber erstmals kein Wachstum der Beschäftigung mehr. Dies könnte sich zur Wachstumsbremse für die gesamte Konjunktur auswachsen.
"Die Balance am Arbeitsmarkt kippt", sagte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. "Die Beschäftigung wächst praktisch nur noch im öffentlichen Dienst, in Erziehung und Gesundheit. Im produzierenden Gewerbe geht sie zurück. Das ist aber das Rückgrat unserer Wirtschaft." Reformen seien keine politische Kür, sondern ökonomische Pflicht. "Nur eine starke Wirtschaft sichert einen starken Sozialstaat. Konkret heißt das: Wir brauchen echte Entbürokratisierung, zukunftsgerichtete Sozialstaatsreformen und Vorfahrt für Arbeit statt Nicht-Arbeit." Auch die Nachfrage der Betriebe nach Arbeitskräften ging zurück. 630.000 freie Stellen waren bei der BA gemeldet – 66.000 weniger als vor einem Jahr. "Es gibt schlicht und ergreifend zu wenig Jobs", sagt Anja Piel, Vorstandsmitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund.