Bildung
Zahlen zur Inklusion in Schulen zeigen Fortschritte im Südwesten
Beim gemeinsamen Lernen von Schülern mit und ohne Behinderung gibt es nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung auch in Baden-Württemberg Fortschritte.
dpa
Do, 25. Jun 2020, 10:01 Uhr
Südwest
Der Südwesten liegt aber weiterhin unter dem Bundesschnitt. Im vergangenen Jahr gingen deutschlandweit rund 43 Prozent der förderbedürftigen Schüler auf allgemeine Schulen. 2009 waren es noch 19 Prozent. In dieser Zeit stieg die Zahl der Schüler mit Förderbedarf von rund 472.000 auf knapp 545.000, während die Gesamtzahl der Schüler in den genannten Jahrgangsstufen von knapp 8 auf 7,4 Millionen sank. Die Berechnungen basieren auf Daten der Kultusministerkonferenz.
Die Bertelsmann-Stiftung sieht nach wie vor eine starke Tendenz, Schüler aus Grund- und weiterführenden Schulen auf eine Förderschule zu überweisen. Deutschland hinke insgesamt bei der Annäherung an die Vorgaben der UN-Behinderterechtskonvention hinterher.
In einer für die Studie durchgeführten Infratest-dimap-Befragung von Eltern schulpflichtiger Kinder bis 16 plädierten nahezu alle (94 Prozent) für gemeinsames Lernen von Kindern und Jugendlichen mit und ohne körperliche Beeinträchtigung. Hohe Zustimmungswerte gab es auch für die Inklusion von Schülern mit Sprach- oder Lernschwierigkeiten. Lediglich die Inklusion von Kindern mit geistiger Behinderung oder mit Verhaltensauffälligkeiten im emotional-sozialen Bereich fand demnach in der Elternmeinung keine Mehrheit.