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Zecken auf der Lauer

  • Sa, 13. April 2013
    Neues für Kinder

Im Frühjahr werden die kleinen Schmarotzer hungrig / Ein Biss kann gefährlich werden.

Eine Zecke auf einem Blatt, sie wartet auf ein Opfer.   | Foto: dpa/bz (2)
Eine Zecke auf einem Blatt, sie wartet auf ein Opfer. Foto: dpa/bz (2)
Na endlich, Frühling. Jetzt beginnt für die Zecken eine wunderbare Zeit. Denn mit den ersten Sonnenstrahlen laufen wieder viel mehr Menschen draußen herum. Das bedeutet für die winzig kleinen Spinnentiere nämlich: Es gibt was zu futtern!

Zecken sind sogenannte Schmarotzer. Wissenschaftler nennen sie auch Parasiten. Das heißt, sie brauchen lebende Tiere, um sich ernähren zu können. Am liebsten mögen Zecken das Blut von Vögeln, Igeln, Mäusen und Rehen. Aber auch Menschenblut schmeckt ihnen. Das Tier, von dem sich die Zecke gerade ihr Essen holt, nennt man Wirt. Schließlich serviert es der Zecke sein Blut, wenn auch nicht freiwillig.

Um einen neuen Wirt zu finden, klettert die Zecke auf Grashalme, Sträucher und Büsche. Bis zu 1,50 Meter hoch können erwachsene Zecken klettern. Dort begeben sie sich in eine Lauerstellung: Die beiden vordersten ihrer acht Beine streckt sie in die Luft wie Antennen. So kann sie spüren, wenn sich ein Opfer nähert. Streift zum Beispiel ein Mensch im Vorbeigehen ganz leicht so eine Zecke in Lauerstellung, geht es blitzschnell: Sie hält sich mit den Krallen an den Vorderbeinen in der Haut oder an der Kleidung fest. Ist sie auf ihrem Opfer gelandet, krabbelt sie schnell zu den Stellen, wo die Haut besonders dünn und warm ist. Dort gräbt sie mit ihrem dicken Stachel, der viele kleine Widerhaken hat, eine Grube in die Haut, die mit Blut vollläuft. Das saugt die Zecke dann genüsslich auf.

Moment mal! Dicker Stachel? Widerhaken? Eine Grube in die Haut graben? Das muss doch irre weh tun? Richtig, das tut es eigentlich auch. Und weil der Stachel einer Zecke viel dicker ist als der einer Stechmücke, ist das auch ein ziemlich heftiger Schmerz. Wenn wir den spüren würden, würden wir natürlich sofort gucken, wo der herkommt. Dann würden wir die Zecke entdecken und sie entfernen, bevor sie auch nur einen Schluck von unserem Blut getrunken hat. Eine Zecke braucht aber richtig viel Blut. Deshalb muss sie sicherstellen, dass sie nicht entdeckt wird. Dafür wendet sie zwei Tricks an. Der erste ist ein Betäubungsmittel. Das gibt sie mit ihrem Speichel ab, wenn sie zusticht. So spüren wir den Stich nicht. Dieses Betäubungsmittel sorgt auch später dafür, dass sich die Einstichstelle nicht entzündet und das Blut in der Grube immer flüssig bleibt, so dass die Zecke es trinken kann. Der zweite Trick ist eine Art Klebstoff. Diesen Zement produziert die Zecke, nachdem sie gestochen hat. Damit verklebt sie sich mit dem Wirt und wir müssen ganz schön fest ziehen, wenn wir die Zecke entfernen wollen.

Warum aber so viel Aufregung um so kleine Tierchen? Dann sticht die Zecke halt und trinkt ein bisschen Blut. Na und? Das Gefährliche bei Zecken ist tatsächlich nicht der Stich, sondern die Krankheiten, die sie mit ihrem Speichel übertragen: FSME und Borreliose heißen die beiden schlimmsten. Die können im schlechtesten Fall das Gehirn, das Nervensystem und die Gelenke krankmachen. Deshalb sollte man Zecken so schnell wie möglich entfernen. Dabei gilt: Die Zecke niemals töten, bevor sie aus der Haut ist, denn beim Sterben gibt sie besonders viele Krankheitserreger ab. Die Zecke packt man mit einer Pinzette ganz dicht über der Haut und zieht sie sanft, aber fest heraus. Lasst euch dabei am besten von euren Eltern helfen.

Ein guter Schutz vor Zecken sind lange Hosenbeine, die ihr am besten in die Socken steckt. Und nach dem Herumtoben in hohem Gras oder Gebüsch sollte es jeden Abend heißen: Zeckensuche am ganzen Körper!

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 13. April 2013: PDF-Version herunterladen

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