Ziellos zähe Tage
Bernd ist arbeitslos, aber er sagt es keinem, sondern tut so, als wäre alles wie immer – das Protokoll eines Selbstbetrugs.
Michaela Krüger & Max Grönert
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Einer wie Bernd, der seinen wahren Namen natürlich nicht preisgeben will, bleibt in den Statistiken unberücksichtigt. Weil der sowieso rausfällt.
Bernd steht in der Küche seiner Kölner Wohnung, es ist ein Uhr nachts, und er spült die Teller nach einem Essen mit Freunden ab, von denen ihm nicht viele geblieben sind. Wir sind allein, seine Freundin schläft, die leeren Rotweinflaschen hat er neben die Spüle gestellt. "Ich bin arbeitslos", sagt er. Und eine Gabel fällt aus seiner Hand. "Schon seit mehr als einem Jahr. Keiner weiß es." Bernd, der 40 Stunden die Woche in einer Tischlerei verbringt, häufig auch mehr. Der 3100 Euro verdient. Der ein Kind mit seiner Freundin plant. Alles angeblich. Bernd, 38, der dasteht und nur scheinbar funktioniert.
Wie er das macht? Es ist eine lange Geschichte. Jeden Morgen geht er durch die Tür, um so zu tun, als habe er noch einen Job. Ziellos zähe Stunden hat er vor sich, die es ...