Interview

"Zutiefst enttäuscht": Der Pianist András Schiff zeigt sich besorgt über die Lage in seinem Heimatland Ungarn

BZ-Plus Ein politisch denkender Weltstar am Klavier: Der ungarische Pianist András Schiff reflektiert die weltpolitische Lage und sagt, was Politiker von der Musik lernen können.  

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„Wir sind nie am Ende des Weges“: Sir András Schiff  | Foto: Nadia F. Romanini
„Wir sind nie am Ende des Weges“: Sir András Schiff Foto: Nadia F. Romanini

Er ist einer der großen Pianisten der Gegenwart – hochdekoriert, vielseitig und vielseitig interessiert: Am 6. Juli wird András Schiff auf Einladung des Bronislaw-Huberman-Forums auf einem historischen Blüthner-Flügel aus der Staufener Werkstatt von Christoph Kern in Merzhausen spielen. Alexander Dick hatte Gelegenheit zum Austausch mit dem Homo politicus Schiff: über die Situation in seinem Heimatland Ungarn, über die globale Renaissance von Chauvinismus und Imperialismus. Und die Rolle der Musik in diesen Zeiten.

BZ: Sir András, Sie gelten als Künstler, dem politisches Denken und Handeln extrem wichtig ist. Lassen Sie uns deshalb über Ihr Heimatland Ungarn sprechen. Dort landete Viktor Orbáns Fidesz-Partei vor kurzem mit über 54 Prozent einen Kantersieg. Was ging in Ihnen vor, als Sie von der Nachricht erfuhren?
Schiff: Ich bin zutiefst enttäuscht – aber keineswegs überrascht. Die Meinungsforscher haben mindestens ein sehr enges Wahlergebnis prophezeit, sie haben sich gewaltig geirrt. In ...

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