Grenzpflege
180 Jahre alter Grenzstein bei Lörrach kehrt zurück
Historische Grenzsteine markieren seit mehr als 500 Jahren bei Lörrach die Grenze zur Schweiz. Ein 180 Jahre alter Grenzstein wurde nun instandgesetzt. Rechtlich spielt er heute kaum noch eine Rolle.
Mo, 20. Okt 2025, 8:00 Uhr
Kreis Lörrach
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Der historische Landesgrenzstein Nummer 98 ist nach einer Instandsetzung wieder an seinen Platz auf der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz gesetzt worden. Das geht aus einer Mitteilung des Landratsamts Lörrach hervor. Der Festakt am 16. Oktober markierte auch den Abschluss der traditionellen Landesgrenzbegehung.
Laut der Mitteilung markieren 223 meist historische Landesgrenzsteine auf einer Länge von 22 Kilometern den Verlauf der Landesgrenze zwischen Deutschland (Landkreis Lörrach und Stadt Lörrach) und der Schweiz (Kanton Basel-Stadt). Die Landesgrenze ist in diesem Abschnitt, abgesehen von zwei kleinen Grenzregulierungen in den Jahren 1643 und 1908, seit mehr als 500 Jahren unverändert geblieben.
Der älteste Grenzstein ist fast 550 Jahre alt
Die ältesten Grenzsteine stammen aus den Jahren 1488 (Kleinhüningen) und 1491 (Lange Erlen, im Schlipf und im Maienbühl/Eiserne Hand). Auf der Schweizer Seite zeigen sie stets den Baselstab, während sie auf der deutschen Seite ein Abbild der wechselvollen Geschichte dieser Region darstellen: Markgrafen, Erzherzöge und auch Vertreter des niederen Adels haben ihre Hoheitszeichen anbringen lassen. Beim Wyhlengraben gibt es sogar Grenzsteine mit dem Wappen von Vorderösterreich.
Die Pflege der Landesgrenzeinrichtungen ist seit Ende des 19. Jahrhunderts gesetzlich geregelt und obliegt den deutschen und Schweizer Vermessungsbehörden. Dazu zählen der Fachbereich Vermessung und Geoinformation des Landratsamts Lörrach, der Fachbereich Liegenschaften und Geoinformation der Stadt Lörrach, das Bundesamt für Landestopografie sowie das Grundbuch- und Vermessungsamt Basel-Stadt. In einem Turnus von sechs Jahren wird der Zustand der Grenzmarkierungen gemeinsam überprüft und notwendige Instandsetzungsarbeiten im gegenseitigen Einvernehmen festgelegt. Reparaturen und Inventarisierungen fanden das ganze Jahr über statt. Mit einer Abschlussveranstaltung am Donnerstag, 16. Oktober, auf St. Chrischona sind die Arbeiten offiziell beendet worden.
Rechtlich spielen die Grenzsteine heute eine untergeordnete Rolle
Die rechtliche Bedeutung der Grenzsteine hat durch die politische Öffnung der Landesgrenzen und die Einführung gemeinsamer Koordinaten der Grenzpunkte durch Deutschland und die Schweiz an Gewicht verloren. Heute steht laut Mitteilung die Pflege und der Erhalt des Kulturgutes im Vordergrund. Aus diesem Grund ist die eigentliche Grenzbegehung seit 2013 auf einen kleinen Kreis von Fachpersonen beschränkt. Bei der Begehung im Frühling 2025 wurde festgestellt, dass der Grenzstein 98 knapp über dem Boden gebrochen war.
Es handelt sich um einen der Grenzsteine, die im Jahr 1842 anlässlich der Festlegung der aktuellen Grenzdefinition mehrere der bestehenden Ecksteine ersetzt und ergänzt hatten. Der knapp 180 Jahre alte Stein wurde bei der Instandsetzung wieder auf das Unterteil gesetzt, das im Boden einbetoniert ist.