Ahern unterläuft ein Regiefehler
EU-Ratspräsident wollte die Verfassung ins Zentrum des Gipfels stellen / Doch die Personaldebatte dominierte das Geschehen.
BRÜSSEL. Eigentlich lief das Ankunftsritual vor dem Gipfelgebäude in Brüssel gestern Morgen ab wie immer: Dicht gedrängt hinter Absperrungen die Reporter und Kamerateams zu beiden Seiten des VIP-Eingangs. Laute Begrüßungsrufe, um die Herrschaften zu einem Lächeln und einem Blick in die Kamera zu bewegen. Doch aus dem allgemeinen Gemurmel hob sich die laute, klare Stimme einer jungen britischen Reporterin ab. Achtmal stellte sie die Frage: "Würden Sie gern Präsident der Europäischen Kommission werden?"
Da wurde deutlich, was bei diesem Treffen anders war als sonst. Es war eine Konferenz der Kandidaten. Die Journalistin fragte Kanzler Wolfgang Schüssel aus Österreich, den französischen Außenminister Michel Barnier, Premierminister José Durao aus Portugal, den ...