Jugendkonferenz
An der Hans-Thoma-Schule in Laufenburg besprechen Jugendliche, was sie bewegt
Welche Wünsche haben Jugendliche in Laufenburg? Bei einer Jugendkonferenz haben Schülerinnen und Schüler der Hans-Thoma-Schule diskutiert. Ein Wunsch: mehr Wahlmöglichkeiten bei Schulfächern.
Mi, 14. Mai 2025, 17:30 Uhr
Laufenburg
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Mit Jugendkonferenzen unter dem Motto "Was Dich bewegt" hat das baden-württembergische Kultusministerium ein Instrument zur Demokratiebeteiligung von Jugendlichen etabliert. Die Veranstaltungen bieten Jugendlichen ab 14 Jahren die Möglichkeit, sich in einem strukturierten Meinungsbildungsprozess im World-Café-Format zu für sie relevanten Themen auszutauschen und miteinander zu diskutieren.
Die Ergebnisse fließen in eine Landesjugendkonferenz ein, an der auch Laufenburger teilnehmen
Begleitet werden die Konferenzen von der Jugendstiftung Baden-Württemberg. Die Diskussionsergebnisse werden dokumentiert und an die Landesregierung weitergeleitet. Sie fließen in eine Landesjugendkonferenz ein, bei der 400 Jugendliche aus dem ganzen Land die Möglichkeiten haben, mit Kultusministerin Theresa Schopper, Sozialminister Manfred Lucha und weiteren Politikern ihre Vorschläge und Forderungen zu diskutieren. Eine der landesweit 70 Jugendkonferenzen in diesem Jahr fand an der Hans-Thoma-Schule Laufenburg statt.
50 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 10 erarbeiteten in der Hans-Thoma-Schule ihre Ideen und stellten sie anschließend im Plenum vor. Moderiert wurde die Konferenz vom Schülersprecherteam bestehend aus Finja Behrendt, Matthieu Dobrodolac, Giada Cella und Nils Kammerer. Unterstützt wurden sie von Paul Vögtle, Schülersprecher am Hochrhein-Gymnasium Waldshut, den die Jugendstiftung als externen Moderator vermittelte.
Themen waren etwa Mobilität, Sicherheit, Gleichberechtigung und Bildung
Thematisch ging es beispielsweise um jugendgerechte Mobilität. Hier bemängelten die Teenager das zu geringe Angebot gerade am Abend oder in entlegeneren Ortschaften. Unpünktlichkeit oder der Ausfall von Verbindungen wurde ebenso kritisiert. Einen Lösungsansatz sahen sie etwa in einem Bürgerbus, wie es ihn in Murg gibt.
Mit "Krieg, Frieden und Sicherheit" war das Thema einer weiteren Diskussionsgruppe überschrieben. Die Jugendlichen, die sich damit befassten, formulierten ein Verbot von Atomwaffen als Ziel. Für Deutschland wünschten sie sich Waffenverbotszonen sowie mehr und bessere Grenzkontrollen. Besorgt zeigten sich die Teilnehmer gegenüber Rassismus, Diskriminierung und Mobbing. Sie wünschten sich Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von ihrer Herkunft.
Das Thema Bildung nahm einen hohen Stellenwert ein. Die Jugendlichen sprachen sich für mehr Wahlmöglichkeiten bei den Schulfächern aus. Kritisiert wurde, dass es in der Schule viel um Auswendiglernen gehe. Als Wunsch wurde geäußert, mehr in Projekten zu arbeiten und mehr Zeit für Praktika zu haben. In Bezug auf die eigene Schule lobten die Schülerinnen und Schüler die mediale Ausstattung der Klassenräume, wünschten aber auch, selbst mehr mit digitalen Geräten wie Laptops oder Tablets arbeiten zu können.
"Demokratie lebt vom Mitmachen. Wir möchten vermitteln, wie Meinungsbildungsprozesse ablaufen"Fabian Zoller-Wunderlich
Zudem sprachen sie sich dafür aus, für die Mittagspause wieder eine Verpflegung direkt an der Schule anzubieten. Rektor Fabian Zoller-Wunderlich zeigte sich zufrieden mit der Jugendkonferenz an der Hans-Thoma-Schule: "Demokratie lebt vom Mitmachen. Wir möchten vermitteln, wie Meinungsbildungsprozesse ablaufen. Dazu gehört zu allererst den Schülerinnen und Schülern zuzuhören und ihre Anliegen ernst zu nehmen".
Neun Delegierte der Hans-Thoma-Schule werden im Juli an der Landesjugendkonferenz in Stuttgart teilnehmen und dort die Gelegenheit haben, die erarbeiteten Positionen einzubringen.