Auf Spurensuche im Volksliedarchiv

Die 1939 von der Gestapo beschlagnahmte Notensammlung von Lotte Meyer wirft noch viele Fragen auf / Gründlich arbeitende Privatgelehrte.  

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Am 19. Dezember 1939 verzeichnet das Zugangsbuch des Deutschen Volksliedarchives in der Freiburger Silberbachstraße eine eigenartige Ablieferung: 64 Notenhefte und Liederbücher wurden "durch die Geheime Staatspolizei bei Frl. Meyer beschlagnahmt und ans Archiv abgegeben". Fast genau 62 Jahre später stieß Bibliothekarin Barbara Boock zufällig auf die Spuren der Volksliedforscherin Lotte Meyer, die als Jüdin diese Enteignung hinnehmen musste. Boock begann nachzuforschen, doch noch immer sind viele Fragen offen.

Im Briefwechsel von Professor John Meier, Initiator und Leiter des 1914 in seiner Privatvilla im Freiburger Holbeinviertel gegründeten Deutschen Volksliedarchivs (DVA), fand die Archiv-Mitarbeiterin einen Hinweis auf die Herkunft der damals regulär in die Büchersammlung eingeordneten Werke. Meier erklärte die Umstände 1947 in einem Brief an den Berliner Professor Epstein auf dessen Nachfrage hin so: "Als mir die Beschlagnahme der im Besitz von ...

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