Aufregung um teures Backpulver

Backpulver war bisher als günstiges Mittel gegen Mehltau im Wein- und Obstbau beliebt. Doch das ändert sich jetzt.  

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Ernteschaden, der durch Backpulvereinsatz verhindert wird.  | Foto: Winfried Köninger
Ernteschaden, der durch Backpulvereinsatz verhindert wird. Foto: Winfried Köninger
In der Agrarwirtschaft, ob bio oder konventionell, ist ein gewisser Pflanzenschutzmitteleinsatz unumgänglich. So auch im Weinbau. Die Bemühungen um Mitteleinschränkungen gehen immer mehr in Richtung Biomechanik und der Verwendung von Präparaten auf natürlicher Basis. In den vergangenen Jahre ist die Verwendung von Backpulver auf der Basis von Hydrogencarbonaten zur Bekämpfung der Pilzkrankheit Mehltau an Reben oder bei Äpfeln üblich. Der Wirkstoff im Backpulver, unter anderem im Bäckereigroßhandel erhältlich, ist natürlich, hochwirksam, rückstandsfrei und vor allem preiswert. Es wurde als Standardmittel im Pflanzenschutz und als Grundstoff, also nicht als Pflanzenschutzmittel, von der EU zugelassen.

Das ist nun vorbei, jedenfalls in Deutschland und in Österreich. Die deutsche Vertriebsfirma BIOFA, hat nach eigenen Aussagen auf Veranlassung der EU die Zulassung als Pflanzenschutzmittel beantragt, mit dem Ziel mehr Rechtssicherheit zu erwirken. Im Ergebnis wird das Mittel in den genannten Ländern um das Fünffache teurer und in der Anwendung erheblich eingeschränkt. Das fatale für deutsche und österreichische Winzer dabei ist, dass in der gesamten EU, und damit auch im benachbarten Elsass, das Mittel weiterhin als Grundstoff die Zulassung behält. Eine totale Wettbewerbsverzerrung sagen die Ortenauer Biowinzer Stefan Huschle, Weingut Frankenstein, und Matthias Wolf, Weingut Schloss Ortenberg, und Jochen Basler, Weingut Pieper-Basler. Sie fordern nun – auch im Auftrag ihrer Kollegen – im Sinne der Ökonomie und einer Gleichbehandlung mit den europäischen Winzerkollegen eine klare EU weite Nivellierung und die weiterhin bestehende Zulassung als Grundstoff.
Schlagworte: Weingut Pieper-Basler, Jochen Basler, Matthias Wolf
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