Bauteile aus Hochleistungskunststoffen
Pfaff GmbH, Waldkirch.
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"Unser Unternehmen ist zu einer Adresse für spezielle Anfertigungen geworden", sagt Corinna Pfaff, seit 2018 alleinige Geschäftsführerin bei Pfaff. Seine Stärke, die ihm auch Innovationspreise eingebracht hat, ist die Mehrkomponententechnik. Dies ist ein Verfahren, bei dem je nach Produkt verschiedene Farben und Kunststoffe zu einer Einheit verspritzt werden. Pfaff stellt damit zum Beispiel in sich bewegliche Massagebällchen aus Achse und Rolle für Medizinfläschchen her. Das Unternehmen formt auch Teile aus transparentem Kunststoff, etwa für Linsen zur optischen Nutzung. Oder es fertigt Insertteile durch die Umspritzung von Gegenständen, wie etwa kleine Halteflächen an Stimulationssonden zum Gebrauch in der Neurologie.
Das Unternehmen bietet zusätzlich zum Spritzgießen auch ganze Komplettlösungen an. Es produziert dann "ready to use", also direkt für den Vertrieb. Ein besonderes Beispiel dafür sind seine selbstlimitierenden Kunststoffbohrer für schonende Zahnbehandlung, die auch steril verpackt geliefert werden. Das ganze Produktportfolio von Pfaff, basierend auf immer neuen Entwicklungen, umfasst 400 verschiedene Teile. Rund 50 Prozent seines Umsatzes werden mit Partnern im Medizinbereich sowie 35 Prozent mit Auftraggebern aus Messtechnik und Sensorik erwirtschaftet. Rund acht Millionen Teile pro Jahr werden gefertigt. Vorrangig deutsche Abnehmer nutzen sie in ihren Produkten für den Weltmarkt.
Produktion und Ausstoß hat Pfaff zuletzt stark automatisiert. Wegen hoher Prozesstemperaturen wird das Handling an den 15 Spritzgießanlagen zu 70 Prozent von Robotern erledigt, erläutert Prokurist Andreas Buff. Die angefügte Verpackung und damit die ganze Fertigung erfolgen unter Reinraumbedingungen. Bei Partnern, denen es auf Sterilität oder Vermeidung von Partikelbildung ankommt, sei das ein absoluter Mehrwert.
Die Marktlage ihres Betriebs bezeichnet Corinna Pfaff als sehr gut. Ohne Kurzarbeit sei man durch die Corona-Pandemie gekommen. Die Arbeitsplätze für die 20 Beschäftigten blieben erhalten. "Von den gestörten globalen Lieferketten haben wir sogar profitiert", so die Geschäftsführerin. Verfügbarkeit vor Ort sei wieder wichtiger geworden als der reine Preis.
