Ein Jahr nach der Flut
Beim Ahrtal-Aufbau werden neue Häuser gebaut und alte Fehler wiederholt
Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal starben 134 Menschen, Tausende Häuser wurden zerstört. Der Wiederaufbau soll schnell gehen. Ist das der richtige Weg, wenn erneutes Hochwasser wahrscheinlich ist?
Do, 14. Jul 2022, 20:37 Uhr
Deutschland
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Die bei der Flut im Sommer 2021 zerstörte historische Bogenbrücke in Rech ragt in die Ahr hinein (Luftaufnahme mit einer Drohne vom 6. Juli 2022). Foto: Boris RoesslerDas Haus sieht aus, als werde es gerade erst gebaut, doch Templeton und seine Familie wohnen hier schon zweieinhalb Jahre. Im Juli 2021, als Starkregen die Ahr in einen reißenden Fluss verwandelte, wurde das Neubaugebiet mit voller Wucht getroffen. Nachdem das Wasser die unteren Fenster eingedrückt hatte, flüchtete die Familie ins Obergeschoss. Das Wasser stieg weiter. "Irgendwann war uns klar, dass wir aufs Dach müssen", sagt der 35-Jährige. Er stapelte Möbel übereinander, öffnete das Oberlicht und bugsierte die Hausbewohner per Räuberleiter nach draußen: erst seine Frau und seinen neu geborenen Sohn, danach die beiden Hunde.
Es war ein Horrortag, und doch ...
