Corona & Co

Die Menschen in Baden-Württemberg schniefen sich durch den Herbst

Corona verursacht Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, der Kopf tut weg, die Glieder auch. Kommt Ihnen bekannt vor? Wie viele Menschen im Land betroffen sind – und warum das laut Ärzten kein Grund zu großer Sorge ist.  

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Kommt dieser Tage wieder massenhaft zum Einsatz: das Taschentuch.  | Foto: Schlierner (stock.adobe.com)
Kommt dieser Tage wieder massenhaft zum Einsatz: das Taschentuch. Foto: Schlierner (stock.adobe.com)

Mit Beginn der kälteren Jahreszeit ist die Zahl der Corona-Infektionen in Baden-Württemberg nach oben geschnellt. "In Baden-Württemberg beobachten wir in den vergangenen drei Monaten einen saisontypischen Anstieg akuter Atemwegserkrankungen, einschließlich Covid-19", teilten das Landesgesundheitsamt und das Gesundheitsministerium mit. Auch die Zahl der Erkältungen und der Grippekranken habe zuletzt wieder zugelegt. Der Südwesten schnieft und hustet sich durch den Herbst.

Im Vergleich zu den Zahlen des Vorjahres zeigen sich die Ärzte wegen der Corona-Entwicklung allerdings weit weniger besorgt. "Covid-19 spielt in den Praxen eine untergeordnete Rolle", sagte die Vorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg, Susanne Bublitz. Es gebe zwar Infektionen, aber nur wenige Patientinnen und Patienten testeten sich noch gezielt auf Corona. "Die Symptome verlaufen meist mild und auch die Behandlung unterscheidet sich kaum von anderen Atemwegsinfekten", sagte Bublitz. Die Lage sei aus Sicht der Mediziner stabil und vergleichbar mit den typischen Herbst- und Wintermonaten.

Abgleich mit Abwasserdaten und Daten aus Kliniken

Zwischen dem 6. und 12. Oktober seien 801 labordiagnostisch bestätigte Covid-19-Fälle aus Baden-Württemberg an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt worden. In der gleichen Kalenderwoche des Vorjahres waren es 1382 Infektionen. Die Zahl der registrierten Erkrankungen legte innerhalb eines Monats um das Vierfache zu, innerhalb einer Woche verdoppelte sie sich fast von 415 auf zuletzt 801 Erkrankungen. Ein realistisches Bild geben die Zahlen laut Gesundheitsbehörde aber nicht wieder. "Viele milde Verläufe werden nicht getestet und damit nicht gemeldet", hieß es. "Meldedaten unterschätzen daher das tatsächliche Infektionsgeschehen." Die Experten kombinierten aber stets mehrere Datenquellen etwa aus dem Abwasser oder aus Krankenhäusern. "So ergibt sich dennoch ein verlässliches Gesamtbild der epidemiologischen Lage", teilte das Ministerium mit.

Weiterhin empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) Menschen ab 60 Jahren und Erwachsenen mit Grunderkrankungen, sich im Herbst eine Auffrischungsimpfung zu holen. Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) sagte: Gerade für Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen bleibe Covid-19 eine ernstzunehmende Erkrankung. "Ich appelliere deshalb eindringlich an alle, die von der Stiko empfohlenen Auffrischimpfungen wahrzunehmen", sagte der Grünen-Minister. "Jede Impfung schützt."

Schlagworte: Susanne Bublitz, Manfred Lucha
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