Fußball

Die Bayern geraten ins Grübeln – zumindest ein bisschen

Nur fünf Tage nach der Bundesliga-Gala beim 6:0 gegen Leipzig liefern die Bayern in Wiesbaden einen holprigen Pokal-Auftritt ab. Ist der Branchenprimus doch verwundbar?  

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Matchwinner für die Bayern trotz eines vergebenen Elfmeters: Harry Kane (rechts)  | Foto: Uwe Anspach (dpa)
Matchwinner für die Bayern trotz eines vergebenen Elfmeters: Harry Kane (rechts) Foto: Uwe Anspach (dpa)

Aus der Bayern-Kabine dröhnte laute Party-Musik, doch in Feierstimmung war beim Fußball-Rekordmeister nach dem Rumpel-Auftritt im DFB-Pokal beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden niemand. "Natürlich hätten wir uns das ein bisschen souveräner gewünscht. Wir wissen, dass wir selbst daran schuld sind, dass es noch einmal spannend wurde", räumte Nationalspieler Joshua Kimmich nach dem späten 3:2 (1:0)-Sieg der Münchner am späten Mittwochabend ein.

Sportdirektor Christoph Freund fand ebenfalls kritische Worte. "Natürlich dürfen wir ein 2:0 nicht so einfach aus der Hand geben, schon gar nicht bei einem Drittligisten. Das macht mir jetzt zwar keine Sorgen, war aber völlig unnötig", sagte der Österreicher und monierte: "Wir haben zweimal nicht aufgepasst, vielleicht einen Gang zurückgeschaltet und sind nicht mehr so in die Zweikämpfe gegangen. Und auf einmal steht es 2:2."

Erst in der Nachspielzeit erlöste Harry Kane die dominanten Bayern, die bei der Chancenverwertung arg schluderten und sich in der Defensive innerhalb von sechs Minuten zweimal übertölpeln ließen. "Es war ein verrücktes Spiel, so etwas bringt der Pokal manchmal mit sich", sagte der Star-Stürmer und stellte fest: "Wir wissen, dass wir noch einiges zu verbessern haben."

Bayern vorn und hinten schlampig

Immerhin wendete der 20-malige Pokalsieger eine ähnliche Blamage wie vor zwei Jahren ab, als er in der zweiten Pokalrunde beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken durch ein spätes Gegentor mit 1:2 verlor. "Wichtig war es, dass wir die Ruhe bewahrt haben. In Saarbrücken haben wir hinten raus den Kopf verloren und sind ausgeschieden. Ich bin froh, dass wir dieses Mal geduldig geblieben sind", sagte Kimmich. Eine richtige Erklärung für den "Blackout", wie Trainer Vincent Kompany die zwei Gegentore durch Fatih Kaya bezeichnete, konnte im Bayern-Lager niemand liefern. "Wir haben Fehler gemacht. Das passiert manchmal", sagte Kompany.

Von einem Zittersieg wollte er trotz der späten Erlösung nicht sprechen: "Wir haben nicht alles richtig gemacht, sind aber ruhig geblieben. Ich hatte am Ende immer das Gefühl, dass eine unserer Chancen reingeht. Harry hat im richtigen Moment ein super Tor erzielt."

Kanes Elfmeter-Serie endet

Es passte zur Dramaturgie des Spiels, dass ausgerechnet Kane zum Sieg traf. Der Torjäger hatte zuvor nicht nur per Foulelfmeter zum 1:0 getroffen, sondern war nach 76 Minuten beim Stand von 2:2 auch mit einem weiteren Strafstoß am überragenden SVWW-Torwart Florian Stritzel gescheitert.

Es war das Ende seiner beeindruckenden Erfolgsserie vom Punkt. In Pflichtspielen hatte der Engländer zuletzt bei der WM 2022 im Viertelfinale gegen Frankreich nicht getroffen und seither 31 Strafstöße versenkt. Bis zu diesem unterhaltsamen Pokal-Abend. "Irgendwann musste es mal passieren. Heute war einer dieser Tage", sagte Kane zu seinem Fehlschuss und ergänzte: "Immer wenn man zwei Elfer im Spiel hat, ist es ein bisschen schwierig. Das ist definitiv etwas, woran ich arbeiten muss."

Schlagworte: Harry Kane, Joshua Kimmich, Florian Stritzel

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