Tradition

Die Holzschneflertage Bernau feiern ein Jubiläum

Altes Handwerk und Produkte aus der Region werden am Wochenende bei den 30. Holzschneflertagen im Resenhof und dem Naturparkmarkt präsentiert. Im Resenhof gibt es verschiedene Vorführungen von Brauchtumshandwerkern.  

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Der 1789 erbaute Resenhof befindet sich bis heute im Originalzustand.  | Foto: Christiane Sahli
Der 1789 erbaute Resenhof befindet sich bis heute im Originalzustand. Foto: Christiane Sahli
Das Holzschnefeln hat in Bernau eine lange Tradition. Da die Berglandwirtschaft die Familien meist nie voll ernähren konnte, musste ein zusätzlicher Verdienst gefunden werden und so begannen die Bauern zu schneflen. Mit einfachen Werkzeugen stellten sie Löffel, Schindeln, Spanschachteln, Bürsten, Körbe und einiges mehr her. Aber es wurde auch Wolle gesponnen oder Uhren bemalt.

Zunächst füllten die Schneflerarbeiten nur die langen Winterabende aus und sorgten für den erwähnten Zusatzverdienst. Nach und nach wurde das Schnefeln für viele Familien aber zu ihrem einzigen Verdienst. Im 19. Jahrhundert war Bernau eine Hochburg der Holzbearbeiter, um 1850 waren hier 200 Schnefler, darunter 120 Kübler, 30 Schachtelmacher, zwölf Löffelmacher und fünf Drechsler tätig.

Der 1789 erbaute Resenhof, seit 1977 Schwarzwälder Holzschneflermuseum, gewährt einen Einblick nicht nur in das Leben der Bauernfamilien, hier wird darüber hinaus in originalen Werkstätten das Thema Arbeiten mit Holz anschaulich präsentiert. Da bot es sich an, mit den Holzschneflertagen weitere Einblicke in die alten Handwerke durch Vorführungen zu gewähren. Und das geschieht in diesem Jahr nun schon zum 30. Mal.

Anfangs stand bei den Vorführungen das alte Schneflerhandwerk im Mittelpunkt. Löffelmacher, Schindel- und Kübelmacher und andere zeigten, wie die Alltagsgegenstände früher hergestellt wurden, erklärte Museumsleiterin Margret Köpfer. Inzwischen gibt es aber keine Brauchtumshandwerker mehr, die die Schneflerhandwerke vorführen könnten. Daher steht nun schon seit längerem anderes traditionelles Handwerk im Vordergrund, das auch heute noch beherrscht wird. Am Wochenende werden nun Trachtenstickerinnen, Klöpperinnen und Weberinnen, eine Uhrenschildmalerin, eine Wollschuhflechterin, ein Seiler sowie ein Hobelmacher die alten Handwerkstechniken zeigen.

Parallel zu den alten Handwerken zeigen Bernauer Handwerker und Kunsthandwerker im benachbarten "Forum erlebnis: holz"die ganze Bandbreite des modernen Handwerks im Bernauer Hochtal.

Rund um den Resenhof präsentieren 25 Aussteller auf dem Naturpark-Markt ihre Produkte. Durch den Naturparkmarkt, den es schon seit vielen Jahren in Bernau gibt, hätten die Holzschneflertage noch einmal einen Aufschwung erfahren, so Margret Köpfer. Die Veranstaltung, die ursprünglich nur einen Tag stattfand, wurde auf das ganze Wochenende ausgeweitet. Neu ist in diesem Jahr der "Talk im Heu", bei dem Akteure aus Bernau aus den Bereichen Landwirtschaft, Gastronomie, Tourismus und Vermarktung am Sonntag um 14.30 Uhr im Festzelt über das Thema Weiderind diskutieren werden. Für musikalische Unterhaltung und das leibliche Wohl ist am Wochenende gesorgt.

Holzschneflertage und Naturparkmarkt sind am Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Anlässlich des Jubiläums ist der Eintritt in den Resenhof frei.
Schlagworte: Margret Köpfer
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