Aktionswoche

Die Stadtliga Lahr fordert mehr Einsatz gegen Armut und soziale Ausgrenzung

Anlässlich der Aktionswoche "Armut bedroht alle" ruft die Stadtliga Lahr Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft dazu auf, mehr Einsatz zu zeigen.  

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Die Stadtliga Lahr warnt vor wachsende..., die auch Menschen mit Arbeit trifft.  | Foto: bilderstoeckchen - stock.adobe.c
Die Stadtliga Lahr warnt vor wachsender Armut, die auch Menschen mit Arbeit trifft. Foto: bilderstoeckchen - stock.adobe.c

Armut hat viele Gesichter. Was alle Betroffenen eint, sind ungleiche Chancen, schreibt die Stadtliga Lahr in einer Pressemitteilung. Die Liga besteht aus dem Caritasverband Lahr, dem Diakonischen Werk im Evangelischen Kirchenbezirk Ortenau, der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Ortenau (AWO), DRK Ortenau sowie der Paritätischen Ortenau/Lahr "Wir können die Augen nicht davor verschließen, dass Armut mitten unter uns ist", betonen deren Vertreterinnen und Vertreter. Ihre Mitglieder erleben diese Realität täglich – in Beratungsstellen, bei der Tafel Lahr, bei Marthas Tisch oder im Café Löffel. Die Existenzängste nähmen spürbar zu. Besonders alarmierend: Auch Menschen mit Arbeit seien zunehmend von Armut betroffen. Im unteren Lohnsegment reichten die Einkommen oft nicht aus, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken, Mietkosten verschlängen häufig mehr als die Hälfte des Einkommens.

Hinzu kommen strukturelle Herausforderungen, wie zum Beispiel lange Bearbeitungszeiten bei Behörden. Wer mehrere Monate auf Bescheide zu Wohn- oder Kindergeld warten müsse, stehe vor existenziellen Fragen – wie soll die Miete, der Strom oder der nächste Einkauf bezahlt werden? Die Stadtliga Lahr fordert deshalb: Armut darf nicht ignoriert werden. "Die Qualität einer Gesellschaft zeigt sich im Umgang mit den Schwächsten", wird die Liga-Vorsitzende Mireille Ochalek-Starzetz in der Mitteilung zitiert. Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sei es unerlässlich, Menschen in Armut nicht weiter abzuhängen.

Zentrale Forderungen der Stadtliga lauten daher:

  • Frühzeitige Prävention: Investitionen in Bildung, frühkindliche Förderung und Lernunterstützung reduzieren langfristig Benachteiligungen.
  • Faire Arbeits- und Wohnbedingungen: Arbeitsmarkt- und Mietpolitik müssen Hand in Hand gehen – mit fairen Löhnen, bezahlbarem Wohnraum und verlässlichen Unterstützungssystemen.
  • Starke Netzwerke: Eine enge Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Stellen, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, Stiftungen und der Privatwirtschaft schafft tragfähige Strukturen
  • Konkrete Teilhabe: gleiche Bildungschancen, wohnortnahe Unterstützungsangebote sowie barrierefreier Zugang zu Gesundheits- und Sozialleistungen
  • Transparente Kommunikation: Beteiligung an Entscheidungsprozessen stärkt Vertrauen und ermöglicht wirksame Maßnahmen.
  • Sensibilisierung der Zivilgesellschaft: Alle Bürgerinnen und Bürger sind gefragt, Verantwortung zu übernehmen, solidarisch zu handeln und füreinander einzustehen. Armut muss enttabuisiert, Berührungsängste müssen abgebaut und offene, respektvolle Dialoge gefördert werden.

Engagement und Spenden dürfen nicht nur in Krisenzeiten stattfinden, sondern müssen dauerhaft verankert werden, schreibt die Stadtliga weiter – durch Bildung, Infoveranstaltungen, ehrenamtliches Engagement und soziale Aktionen in Schulen, Vereinen und Betrieben. Die Stadtliga Lahr ruft Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft dazu auf, Armut nicht länger zu ignorieren, und bietet bei der Suche nach Lösungen ihre aktive Beteiligung an.

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