Pandemie
Durch die Hölle im Pflegeheim: Wenn Corona die Schwächsten der Gesellschaft heimsucht

Im November bricht in einem Pflegeheim in Ehrenkirchen Corona aus. Für Bewohner, Pflegende und Angehörige beginnt der Ausnahmezustand. Es vergehen Wochen, bis eine Besserung eintritt.
Mitte November bricht in einem Pflegeheim in Ehrenkirchen Corona aus. Die Erkrankten kämpfen um ihr Leben. Die Angehörigen verzweifeln, weil sie nicht wissen, was im Heim vorgeht. Und der Pflegedienst versucht, das Haus am Laufen zu halten. Um die Katastrophe zu rekonstruieren, hat der Reporter über Wochen hinweg Gespräche mit zahlreichen Beteiligten geführt und ihre Berichte in einem Protokoll verdichtet.
Freitag, 13. November
Es ist Freitag der 13. November, als sie merken, dass im Prälat-Stiefvater-Haus das Corona-Virus umgeht. Das Datum, ein Zufall. "Wir sind ja nicht abergläubisch", sagt Jochen Kandziorra, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Breisgau-Hochschwarzwald. Im Gegenteil: Gläubig sind sie hier, und die Not von Hilfsbedürftigen steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit. So steht es in der Satzung des gemeinnützigen Vereins. Kandziorra ist ein Manager im Dienst der Kirche, verantwortlich für vier Pflegeheime mit insgesamt 366 Betten. Früher hat er als Wirtschaftsprüfer gearbeitet, dann leitete er die Finanzabteilungen mehrerer Unternehmen. Er engagiert sich als Diakon, bis heute, in der Kirchengemeinde an der Glotter. Ein herzensguter Mensch, sagen die einen. Einer, den vor allem Zahlen interessieren, sagen die anderen.
An diesem Freitag hofft Jochen Kandziorra, dass sie mit einem blauen Auge davon kommen. Ein Pfleger hatte Mitte der Woche über Fieber und Husten geklagt, am Freitag kam das positive Testergebnis. Weil er zuletzt am 8. November im Heim gewesen sei und bei der Arbeit eine Maske getragen habe, gelten Bewohner und Mitarbeiter als Kontaktpersonen zweiten Grades. Nur der Infizierte und seine drei Mitbewohner, die ebenfalls im Pflegeheim arbeiten, müssen in Quarantäne gehen, entscheidet das Gesundheitsamt. Der Heimbetrieb läuft weiter. Man werde das Wochenende abwarten, sagt Kandziorra.
Dienstag, 17. November
Die Hoffnung stellt sich als trügerisch heraus. Am Wochenende bekommen zwei Bewohnerinnen Fieber, es folgen Tests und positive ...
Freitag, 13. November
Es ist Freitag der 13. November, als sie merken, dass im Prälat-Stiefvater-Haus das Corona-Virus umgeht. Das Datum, ein Zufall. "Wir sind ja nicht abergläubisch", sagt Jochen Kandziorra, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Breisgau-Hochschwarzwald. Im Gegenteil: Gläubig sind sie hier, und die Not von Hilfsbedürftigen steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit. So steht es in der Satzung des gemeinnützigen Vereins. Kandziorra ist ein Manager im Dienst der Kirche, verantwortlich für vier Pflegeheime mit insgesamt 366 Betten. Früher hat er als Wirtschaftsprüfer gearbeitet, dann leitete er die Finanzabteilungen mehrerer Unternehmen. Er engagiert sich als Diakon, bis heute, in der Kirchengemeinde an der Glotter. Ein herzensguter Mensch, sagen die einen. Einer, den vor allem Zahlen interessieren, sagen die anderen.
An diesem Freitag hofft Jochen Kandziorra, dass sie mit einem blauen Auge davon kommen. Ein Pfleger hatte Mitte der Woche über Fieber und Husten geklagt, am Freitag kam das positive Testergebnis. Weil er zuletzt am 8. November im Heim gewesen sei und bei der Arbeit eine Maske getragen habe, gelten Bewohner und Mitarbeiter als Kontaktpersonen zweiten Grades. Nur der Infizierte und seine drei Mitbewohner, die ebenfalls im Pflegeheim arbeiten, müssen in Quarantäne gehen, entscheidet das Gesundheitsamt. Der Heimbetrieb läuft weiter. Man werde das Wochenende abwarten, sagt Kandziorra.
Dienstag, 17. November
Die Hoffnung stellt sich als trügerisch heraus. Am Wochenende bekommen zwei Bewohnerinnen Fieber, es folgen Tests und positive ...