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Ein fast vergessenes Leben

Franz Schmider
  • Fr, 27. April 2001
    Deutschland

     

Homosexuelle wurden von den Nationalsozialisten gnadenlos verfolgt, viele von ihnen ermordet. Aber als Opfer werden sie erst heute anerkannt.

Nichts deutete auf ein Geheimnis hin, das sich zwischen den Deckeln aus ausgeblichenem, mit Stockflecken übersätem Karton verbarg, auf ein Leben, das unvermittelt vor dem Vergessenwerden bewahrt wurde. Vor Jahrzehnten hat jemand zwei braune Leukoplaststreifen drauf geklebt, damit die sieben Buchstaben von "Gesuche" nicht direkt auf den Karton geschrieben werden müssen. So als bräuchte man die Mappe noch für später, für einen anderen Vorgang. Vermutlich war Julius L. nur einer Gewohnheit gefolgt, so hat er über Jahre Büromaterial für sein Geschäft in der südbadischen Provinz gespart. Dabei ist der Vorgang, der hier abgelegt wurde, alles andere als gewöhnlich.
Hansjörg, ein Enkel, hat die Mappe gefunden - eine Hinterlassenschaft seines Vaters Egon, der sie wiederum für den Großvater verwahrt hat. Als Hansjörg sie aufklappte, fand er darin die Spuren eines Lebens. Dem des Onkels, den er nur von ...

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