Ein Künstler verschönert Marseille - trotz der Drogen und der Gewalt
Die europäische Kulturhauptstadt Marseille präsentiert sich prachtvoll, doch in den Armenvierteln regiert die Gewalt – ein Künstler will Brücken schlagen.
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Polizeirazzia in einem Problemviertel in der französischen Hafenstadt Marseille Foto: AFP-Partnerbilder
Kallisté ist keine dieser Wellblechsiedlungen, die am Stadtrand wuchern wie Pilze. Hier im Norden von Marseille ragt die Misere in den Himmel. Die Wohnsilos sind so groß, dass es eines ausgedehnten Fußmarsches bedarf, um auch nur einen zu umrunden. Block 32 hat knapp ein Dutzend Eingänge und Treppenhäuser. Ein über dem Türrahmen prangender Buchstabe hebt sie voneinander ab. Treppenhaus 32 H liegt im Dunkeln. Es riecht nach Pisse. Fliegen schwirren umher. Wo früher eine Fahrstuhltür war, gähnt ein Loch in der Mauer. Jemand hat eine Metallplatte davorgeschoben. Sie soll Kinder vor dem Sturz in den Schacht bewahren. Ein Mann kommt. Er sagt kein Wort, macht kehrt, geht wieder nach draußen. Fremde irritieren in Kallisté. Es gibt sie kaum. Bewaffnete Drogendealer kontrollieren die einzige Zufahrtsstraße. Von ungebetenem Besuch halten sie wenig.
Jahrhundertelang ...
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