Seit Jahren herrscht in Awdijiwka in der Ostukraine Ausnahmezustand. Die Menschen, die dort leben haben sich trotzdem ein Alltagsleben erkämpft. Diese Hoffnung droht nun wieder zu sterben.
Allas Welt endet abrupt, keine 500 Meter von ihrer Wohnung entfernt. Eine weite Wiese zieht sich dort am Stadtrand entlang, bis zur Bahnlinie Richtung Donezk, die an tonnenschweren Barrikaden ein jähes Ende findet. Blickt Alla in Richtung der ostukrainischen Millionenstadt, duckt sich hinter dem Grün ein kleiner Wald. Großflächige Schilder des Roten Kreuzes stehen vor der Wiese: "Vorsicht Minen", warnt darauf ein weißer Totenkopf auf rotem Grund.
"Seit so vielen Jahren frage ich mich, ob das alles hier wirklich ist." Alla
Auch ohne Minenfelder, so sagt die 49-Jährige, sei es für sie, als würde das 18 Kilometer entfernte Donezk auf einem anderen Planeten liegen. Zwischen Awdijiwka und der Hauptstadt der selbst ernannten Volksrepublik Donezk ziehen sich unüberwindbar die Schützengräben. Es gibt einen streng kontrollierten Übergang für Zivilisten. ...