Ein völlig teilnahmsloser Angeklagter – der Prozess im Fall Ayleen geht zu Ende
Der Prozess gegen Jan P. wegen des mutmaßlichen Mordes an der Gottenheimer Schülerin Ayleen ist auf der Zielgeraden. Die Anwältin ihrer Familie wirft der Justiz Versagen vor.
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Der Angeklagte hat, bevor sich das Gericht für die Urteilsfindung berät, stets das letzte Wort im Verfahren, und so setzt Jan P. am Montag dazu an. "Ich schließe mich..." Der Rest ist Genuschel und für niemanden in Saal 207 des Gießener Landgerichts zu verstehen, denn der Angeklagte spricht mit der Hand vor dem Mund. Die Vorsitzende Richterin Regine Enders-Kunze macht ihn darauf aufmerksam. Der 30-Jährige, struppig-borstige Haare, ungepflegter Bart, nimmt die Hand etwas beiseite und einen neuen Anlauf. "Ich schließe mich der Verteidigung an, und es tut mir leid." Die Entschuldigung ist nur ganz leise zu hören, als ob P. es ganz beiläufig sagen wollte.
Just mit dieser Szene ist das Problem benannt, das alle Prozessbeteiligten mit Jan P. haben, dem des Mordes an der 14 Jahre alten Schülerin Ayleen A. aus Gottenheim Angeklagten, der vor Gericht die Tötung eingeräumt hat, auch wenn sein Geständnis gravierende Lücken enthielt. Seit ...