Deutscher Buchpreis 2022
"Ein Zeichen für die Liebe": Kim de l’Horizon rasiert sich für die Frauen im Iran
Mit einem Lied und einer kurzen Ansprache hat Kim de l’Horizon das Publikum des Deutschen Buchpreises berührt und den Preis für "Blutbuch" zum Zeichen gegen Hass und Unterdrückung erklärt.
Mo, 17. Okt 2022, 19:31 Uhr
Literatur & Vorträge
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Leicht gerupft, in einem grünglitzernden Paillettenrock, transparent-fliederfarbenem Top, grüner Fedora-Bauchbinde und einer roten korallenartigen Blüte an goldener Halskette erklärt de l’Horizon den Preis zu einem "Zeichen gegen den Hass und für die Liebe, für den Kampf von Menschen, die wegen ihres Körpers unterdrückt werden." Und, fügt Kim de l’Horizon sehr eindrücklich hinzu: "Dieser Preis ist natürlich auch für die Frauen im Iran." Die Ergriffenheit im Saal brachte noch den Livestream zum Flimmern.
Mehr zum Thema: Lesen Sie unsere Besprechung vom 15. Oktober.
De l’Horizon kann sich nun über ein Preisgeld von 25 000 Euro freuen, das die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels auslobt. Das ausgezeichnete Werk hat sich gegen Bücher von Fatma Aydemir, Eckhart Nickel, Daniela Dröscher, Jan Faktor und Kristine Bilkau durchgesetzt, die je 2500 Euro erhalten. Die Jury lobte die "enorme kreative Energie", mit der die "nonbinäre Erzählfigur nach einer eigenen Sprache sucht" und ließ sich von der "Dringlichkeit und literarischen Innovationskraft" provozieren und begeistern. Im Buch selbst heißt es: "Es geht darum, die Fäden aufzudröseln, die uns gewoben haben: die Fäden, die uns unter Männlichkeit Leidenden zusammenknoten, die jede*n von uns in einem Kokon aus Schweigen, Scham und Scheinheiligkeit gefesselt haben, zu entwirren."
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