Ein Zeitungsblatt auf Wanderschaft

Zisch-Klasse erfindet Geschichten nach einem bekannten Gedicht von Joseph Guggenmoos / Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.  

  • Luisa Beuchert, Fabian Reiß, Jannick Struschka, Lukas Bednar, Moritz Haberstroh, Klasse 4c, Johann-Peter-Hebel-Schule & Gundelfingen

  • Fr, 18. Mär 2016
    Zisch-Texte

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Zeitungsblätter unterwegs Foto: Anne Czieschla

Die Klasse 4c der Johann-Peter-Hebel-Schule Gundelfingen hat Texte geschrieben, frei nach dem Gedicht von Joseph Guggenmoos: "Das große, kecke Zeitungsblatt". Eine Auswahl:

Heute wandert durch unsere Stadt
ein großes, fettes Zeitungsblatt,
mir selber ist’s begegnet.
Auf einmal fühle ich mich ganz platt
und bin selbst das Zeitungsblatt.
Der Wind trägt mich in die Stadt.
Ich denke: Es ist nicht schlecht als Zeitungsblatt.
Doch plötzlich spür’ ich, was ist das?
Es regnet und ich werde nass.
Jetzt ist’s vorbei mit meinem Traum,
da land’ ich schon auf einem Baum.
Auf diesem Baum, da saß noch wer,
ja wer denn wohl, das ist nicht schwer.
Ein großer, bunter Vogel saß da.
Was dann passierte, ist wirklich wahr:
Er nahm mich in seinen roten Schnabel geschwind
und flog mit mir durch den brausenden Wind.
Von Weitem sah ich unser schönes Haus
und sagte zum Vogel:
"Hier muss ich raus!"
Ein Blatt zu sein, das war nicht fein,
drum werd’ ich wieder Mensch jetzt sein.

Heute wandert durch unsere Stadt
ein großes, fettes Zeitungsblatt,
mir selber ist’s begegnet.
Auf einmal fühle ich mich ganz platt
und bin selbst das Zeitungsblatt.
Ich werde auf das gelbe Postfahrrad geladen. Ein starker Wind rüttelt immer wieder an mir.
Plötzlich erwischt mich eine heftige Windböe. Sie hebt mich hoch und schüttelt mich ordentlich durch. Auf einmal taucht unter mir ein offener Gullideckel auf. Die Böe lässt nach, und ich segle in den Schacht. Es ist dunkel und nass. Da erblicke ich Wasser und fliege rein.
Meine Nachrichten lösen sich auf! So habe ich mir mein Zeitungsleben nicht vorgestellt.
Heute wandert durch unsere Stadt
ein großes, fettes Zeitungsblatt,
mir selber ist’s begegnet.
Auf einmal fühle ich mich ganz platt
und bin selbst das Zeitungsblatt.
Plötzlich fühle ich mich ganz leicht und ein starker Wind bläst mich davon. Mitten in der staubigen Stadt lande ich auf einer alten Parkbank. Ein kleiner Junge kommt und schaut die vielen schönen Bilder auf mir an. Danach faltet er mich zu einem kleinen Schiffchen und setzt mich vorsichtig in einen schönen Fluss. Nun beginnt für mich eine aufregende Reise in die große weite Welt.
Heute wandert durch unsere Stadt
ein großes, keckes Zeitungsblatt,
mir selber ist’s begegnet.
Auf einmal fühle ich mich ganz platt
und bin selbst das Zeitungsblatt.
Ich renne schnell zum Spiegel und sehe ein großes Zeitungsblatt auf Füßen.
Die Uhr zeigt 23.10 Uhr, wie soll ich morgen bloß zur Schule gehen?
Schnell rufe ich bei Tanten, Onkels und Oma an,
doch keiner weiß, was man dagegen machen kann.
Nun lege ich mich müde ins Bett.
Als ich aufwache, fühle ich ganz viel Fett.
Ich liege im Biomüll!
Schnell klappe ich den Deckel auf,
doch es sieht nicht wie zu Hause aus.
Unser Haus ist weit entfernt, sehe ich am nächsten Straßenschild.
Nach langem Laufen komme ich an.
Nur, wie komme ich an mein Schulbrot ran? Nun muss ich ohne Brot zur Schule.
Als ich in die Klasse komme, zeigt die Uhr 11.10 Uhr.
Morgen muss ich früher zur Schule gehen.
Ich erzähle dem Lehrer, wie viel ich lief,
doch es gibt einen Elternbrief.
Als ich an mir runterschau,
bin ich nicht mehr so platt,
wie ein Zeitungsblatt.
Heute wandert durch unsere Stadt
ein großes, keckes Zeitungsblatt,
mir selber ist’s begegnet.
Auf einmal fühle ich mich ganz platt
und bin selbst das Zeitungsblatt!
An diesem Morgen werde ich von einem eigenen Chauffeur gefahren. Er bringt mich direkt in den unbequemen Briefkasten der chaotischen Familie Schneebett. Ich werde um 7.10 Uhr von einem frischgewaschenen Mann ins Haus geholt. In mir wird ein wenig gelesen. So was habe ich mir nicht vorgestellt. Anschließend werde ich auf einem großen Stapel gesammelt. Alle paar Tage kommt dieser Stapel ins kalte Fischgeschäft nebenan. Dort legt man mir einen schleimigen Fisch in die Mitte, den ich schön warmhalten soll!

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