Freiburger Arzt Peter Schröder
Einer, der sich einsetzt
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Wer ihn trifft, merkt schnell, wie er tickt: Er reagiert spontan – und packt an. Immer dann, wenn er findet, dass Dinge im Argen liegen. Das gilt, wenn er in der derzeitigen "Vorkriegszeit", wie er befürchtet, in Lesungen mit Texten von Kurt Tucholsky vor der Forderung nach einem "kriegstauglichen Gesundheitssystem" warnt. Dabei stellt er klar: Natürlich würde die Versorgung der Bevölkerung im Kriegsfall zusammenbrechen, weil dann Soldatinnen und Soldaten Vorrang haben müssten. Eindringlich warnt er daher vor einer Eskalation aktueller Konflikte. Und sein beherztes Zupacken galt ebenso, als er als junger Arzt jahrelang in Botswana arbeitete, und später weltweit in Krisen und bei Nelson Mandelas "Wahrheitskommission" in Südafrika, dem Heimatland seiner Frau, im Einsatz war. Scharf kritisiert er die Ausbeutung des globalen Südens durch den reichen Westen.
Aktiv wurde Peter Schröder auch, als er seinen Patientinnen und Patienten mit Fluchtgeschichte, die psychisch traumatisiert waren, nicht ausreichend helfen konnte: Er entschied sich für eine Trauma-Ausbildung und legte sich mit Behörden an, die sich nicht für Trauma-Hintergründe interessiert hätten, so seine Einschätzung. Oft genug hat er erlebt, dass geflüchtete Menschen vor Erschütterung zu weinen anfingen, wenn er sie – als Erster überhaupt – in Deutschland willkommen hieß.
Die Zeiten, als Peter Schröder, 1950 in Düsseldorf als Sohn eines Ingenieurs geboren, mit seinem stark für wohnungslose Menschen engagierten Kollegen Christian Schmitthenner in Freiburg eine "politische Praxis" führte, sind vorbei, ebenso sein Job als Koordinator der medizinischen Versorgung in der Erstaufnahme für geflüchtete Menschen. Dort musste er 2017 aussteigen, als er an Leukämie erkrankte. Nach einem Jahr mit Behandlungen in der Universitätsklinik hat er aber vieles wieder aufgenommen, was ihm wichtig ist. Unter anderem bietet er weiter Kurse an und behandelt immer noch einzelne Geflüchtete.