Vor 69 Jahren, am 10. Juni 1944, haben deutsche Soldaten im französischen Dorf Oradour ein Massaker verübt. Dabei sind 642 Männer, Frauen und Kinder gestorben, der kleine Ort wurde von den Panzern der SS, das war die Einheit der besonders grausamen Soldaten, vollständig zerstört. Nun ist der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck in dieses Dorf gefahren, er ist der erste deutsche Staatschef, der das tut. Gauck hat sich mit dem französischen Präsidenten François Hollande getroffen. Beide haben an die Opfer des SS-Verbrechens gedacht. Das ist ein starkes Zeichen für die deutsch-französische Aussöhnung. Aber es zeigt auch, dass die Menschen in beiden Ländern viel Zeit gebraucht haben: Die Deutschen, um sich zu entschuldigen, die Franzosen, um diese Entschuldigung anzunehmen.1951 sind bei einem Prozess zwei Soldaten wegen des Massakers zum Tod verurteilt worden, andere mussten ins Gefängnis.