Erst Hamburg, dann Hawaii

MENSCHEN IM BREISGAU:Die Triathletin Melanie Müller aus Riegel will Mitte Oktober beim Ironman starten.  

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Melanie Müller hat bei ihrem ersten La...nahme beim Ironman in Hawaii gezogen.   | Foto: I. Hüge
Melanie Müller hat bei ihrem ersten Langstrecken-Wettbewerb in Hamburg ein Ticket für die Teilnahme beim Ironman in Hawaii gezogen. Foto: I. Hüge

RIEGEL. Melanie Müller aus Riegel wird im Oktober zum Ironman nach Hawaii reisen. Die 37-Jährige schaffte bei ihrem ersten Ironman-Wettbewerb Ende Juli in Hamburg den ersten Platz in ihrer Alterskasse – und ergatterte einen der 40 Startplätze, die es in Hamburg für Hawaii gab. "Damit hatte ich gar nicht gerechnet", sagt sie zurück zu Hause in Riegel im Gespräch mit der Badischen Zeitung. Die Triathletin läuft als Mitglied für den Verein "Triathlon Nördlicher Breisgau", kurz TNB Malterdingen.

Melanie Müller kam spät zum Triathlon, der Disziplin, bei der Schwimmen, Radfahren und Laufen auf dem Programm stehen. "Mit 30 habe ich mir in den Kopf gesetzt, einen Triathlon zu machen", sagt sie. Vorher war sie mit dem Rennrad unterwegs, dann kam das Laufen dazu. Für den Triathlon lernte sie mit 30 Jahren dann noch die richtige Schwimmtechnik. Das Kraulen ist für sie – und viele andere – die schwerste Disziplin im Triathlon-Paket.

Ein gutes halbes Jahr habe sie sich auf den Ironman in Hamburg vorbereitet, sagt sie. Hamburg habe sie gewählt, weil der Wettbewerb für sie zeitlich gut lag, direkt vor dem Urlaub. Es klappte außerdem mit der Anmeldung. "Die Klassiker der Triathlon-Veranstaltungen sind innerhalb kürzester Zeit voll", sagt Melanie Müller. Hamburgs Triathlon ist noch nicht ganz so fest im Bewusstsein der Athleten: Er fand im Jahr 2018 erst zum zweiten Mal statt. Für Melanie Müller war es eine Premiere: "Es war meine erste Langstreckendistanz."

3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,1 Kilometer Laufen sind beim Ironman zu bewältigen. "Beim ersten Mal kann man es gar nicht richtig einschätzen", sagt Melanie Müller. Denn sie trainiere ja nie die gesamten Disziplinen am Stück. Ihr Trainingsplan ist sorgfältig aufgestellt: Er umfasst 15 bis 20 Stunden Training in der Woche. Melanie Müller fängt morgens um sechs Uhr an, mit einer Stunde Laufen oder Schwimmen. Nach der Arbeit ab 16 Uhr geht es erneut los, mit Laufen oder Radfahren. "Die Balance muss stimmen", sagt Müller. Sie stimmt ihr Training übers Internet mit einer Trainerin ab, die auch einen Ruhetag in der Woche verordnet hat.

So vorbereitet lief der erste große Triathlon in Hamburg gut, wenn auch nicht wie geplant. Das Schwimmen in der Alster wurde wegen Blaualgen gestrichen. Stattdessen wurden zum Auftakt sechs Kilometer gelaufen. Melanie Müller wurde Erste in ihrer Altersklasse und Achte in der Gesamtwertung der Frauen. "Es war ein Traumtag – bis auf die letzten Kilometer Laufen. Ich hatte es mir viel schwieriger vorgestellt", zieht sie Bilanz. Der erste Platz in ihrer Altersklasse brachte ihr den Startplatz beim berühmten Ironman auf Hawaii ein.

"Das ist der Traum

jedes Triathleten"

Melanie Müller
Schnell musste sie entscheiden, ob sie teilnehmen oder absagen will. Bei der Siegerehrung am nächsten Tag sagte sie Ja – und musste gleich die Kreditkarte zücken. Denn rund 1000 Dollar sind als Startgebühr fällig. "Das ist schon viel Geld", sagt sie, die es ohne Hilfe von Sponsoren finanzieren muss. Aber: "Man schlägt auch nicht einfach aus. Es ist der Traum jedes Triathleten." Mit ihrer Chefin hatte sie zuvor geklärt, ob ihre restlichen Urlaubstage ausreichen. Melanie Müller ist Heilerziehungspflegerin und arbeitet mit Menschen mit Behinderung in der Tagespflege der Riegeler Caritas-Werkstätten.

Inzwischen sind weitere Hürden der Organisation genommen. Der Flug ist gebucht, für sie, für ihren Lebensgefährten Martin Reichert – er lief 2003 in Hawaii mit – und fürs Rennrad. Auch Laufschuhe sowie Verpflegung, Gels und Riegel müssen mit.

Am 13. Oktober in Hawaii wird Melanie Müller dann eine von rund 2000 Teilnehmern sein. Ihr Ziel: dabei zu sein, es zu genießen und, wie sie sagt, einfach "nur zu finishen", also bis zum Ende durchzuhalten.
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