Eurodistriktrat uneins über Förderung des Theaters Baden-Alsace
In Offenburg berät der Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau. Die grenzüberschreitende Mobilität, die Kulturförderung sowie die aktuelle Situation an den Grenzübergängen stehen im Fokus.
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Vor dem Hintergrund seiner Rolle als Plattform für grenzüberschreitenden Austausch und Dialog, in der sich der Eurodistrikt für die Belange der Bewohnerinnen und Bewohner der Region einsetzt, begann die Ratssitzung mit einem nichtöffentlichen Austausch mit Vertretern der Bundespolizei aus Offenburg und Stuttgart. Im Mittelpunkt standen dabei laut Mitteilung die aktuellen Entwicklungen an der deutsch-französischen Grenze im Zusammenhang mit den verschärften Grenzkontrollen. Seit dem 8. Mai führten verstärkte Grenzkontrollen im Raum Kehl-Straßburg zu erheblichen Beeinträchtigungen des Pendlerverkehrs. Die Ratsmitglieder machten deutlich, dass Mobilität gerade in der Grenzregion – als Ausdruck eines gelebten Europas im Alltag – bedeute, sich frei und ohne Einschränkungen über den Rhein hinweg bewegen zu können. Sie hätten an die zuständigen Stellen auf Bundesebene appelliert, bei der Durchführung der Grenzkontrollen pragmatische und verhältnismäßige Lösungen zu finden, die neben sicherheitspolitischen Erfordernissen auch den berechtigten Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger im grenzüberschreitenden Alltag Rechnung trügen.
Ein weiteres zentrales Thema der Sitzung war die zukünftige Förderung des Theaters Baden-Alsace. Der Rat zog Bilanz über das langjährige Engagement des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau, der das Theater bereits seit dem Jahr 2010 konsequent finanziell unterstütze: Insgesamt 624.000 Euro an Eurodistrikt-Fördermitteln seien so bisher in das Theater Baden-Alsace geflossen, insbesondere für die Umsetzung zweisprachiger Aufführungen für Kinder und Jugendliche sowie dezentraler Vorstellungen in den verschiedenen Kommunen des Eurodistrikts. Damit wolle man das Theaterangebot auch in die Fläche zu bringen. Die Mitglieder des Rats würdigten ausdrücklich die zweisprachige Arbeit des Theaters Baden-Alsace und hätten ihre grundsätzliche Bereitschaft zur weiteren Unterstützung bekräftigt. Vor dem Hintergrund nötiger Einsparungen und im Sinne einer Gleichbehandlung aller Kulturakteure, wurde jedoch über die Höhe der Fördersumme debattiert, heißt es in der Mitteilung. Eine Entscheidung solle in der nächsten Eurodistrikt-Ratssitzung im Dezember getroffen werden.
Im Rahmen der europäischen Konferenz zur Energiewende veranstalte der Eurodistrikt am 24. Juni gemeinsam mit der Ortenauer Energieagentur eine eintägige Fachexkursion durch den Ortenaukreis für politische Entscheider und Fachleute aus der Energiebranche. Ziel sei, Beispiele nachhaltiger Energieerzeugung im Eurodistrikt zu präsentieren und in der Rolle als grenzüberschreitender Vernetzer den deutsch-französischen Austausch zu Energiefragen zu fördern. Besucht werden sollen eine solarthermische Anlage in Ettenheim, der Windpark Langenhard in Lahr und eine von einer Energiegenossenschaft betriebene Photovoltaikanlage an der Lärmschutzwand der B33 in Elgersweier.
Zur Stärkung seiner Sichtbarkeit in der Region werde der Eurodistrikt im September erneut auf der Europamesse in Straßburg präsent sein – gemeinsam mit der Straßburger Agence du Climat (Klima-Agentur). Ziel hier sei es, die Aktivitäten und Themenfelder des Eurodistrikts einem breiten Publikum aus der Region näherzubringen und den direkten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu fördern.