Bahnverkehr

Fahrplanwechsel bei der Bahn: Was sich für Reisende ändert

Am 14. Dezember passt die Bahn ihren Fahrplan an. Strecken mit hoher Nachfrage werden gestärkt, dafür an anderer Stelle Fahrten weggelassen. Im Rheintal fallen einige Halte weg – auch in Offenburg.  

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Die Bahn plant mehr Sprinter - mit wenigen Halten.  | Foto: Julian Stratenschulte (dpa)
Die Bahn plant mehr Sprinter - mit wenigen Halten. Foto: Julian Stratenschulte (dpa)

Die Deutsche Bahn setzt ab Mitte Dezember auf mehr und schnelleren Zugverkehr zwischen den großen Städten, während in der Fläche einige Verbindungen wegfallen. Unter anderem wird das ICE-Sprinter-Netz ausgebaut: Künftig gibt es eine solche Verbindung auch zwischen Berlin und Stuttgart. Zwischen Hamburg und Frankfurt sowie zwischen München und Berlin sollen künftig mehr Sprinter fahren. Die Sprinter sind bei den Fahrgästen beliebt, weil sie wenige Unterwegshalte haben und daher kürzere Fahrzeiten versprechen.

Je nachdem, wo man in Baden-Württemberg lebt, hat der neue Fahrplan unterschiedliche Auswirkungen für die Reisenden im Südwesten. Pendler zwischen Stuttgart und Mannheim können sich nach Angaben der Bahn über Verbesserungen freuen. Zwischen den beiden Städten sollen künftig im Halbstundentakt ICE-Züge verkehren. Auch in Richtung Frankfurt ist ein Halbstundentakt geplant. Zudem soll es aus Mannheim eine weitere tägliche Verbindung nach Straßburg und Paris geben.

Im Rheintal fallen einige Halte weg

Es gibt aber nicht nur Verbesserungen: Im Rheintal werden etwa Halte gestrichen, weil ein Tunnel bei Rastatt erst später in Betrieb gehen kann. So halten in Baden-Baden nicht mehr alle ICE, die die Rheintalstrecke befahren. Die Zahl der Halte reduziert sich dort um ein Drittel auf 27 Halte am Tag. Auch in Offenburg halten die ICE-Züge seltener, sodass es dort keinen Stundentakt mehr gibt.

DB konzentriert sich auf Strecken mit hoher Nachfrage

"Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an. Wir bauen unseren Fahrplan mit Blick auf Nachfrage und Kapazität auf dem Schienennetz gezielt aus", sagte der für den Fernverkehr zuständige Bahn-Vorstand Michael Peterson. Das Angebotsvolumen bleibe insgesamt konstant. Der Fokus auf die nachfragestarken Strecken zeigt sich auch beim Halbstundentakt: Der Bahn zufolge wird das Streckennetz, auf dem künftig etwa alle halbe Stunde ein Hochgeschwindigkeitszug fährt, von 900 auf 2300 Kilometer vergrößert.

Auf den wichtigsten ICE-Linien wird die Bahn Start- und Zielbahnhöfe, Zwischenhalte und Fahrplantakte vereinheitlichen. "Auch sollen möglichst alle Fahrten der Linien jeweils mit derselben ICE-Baureihe erfolgen", teilte der Konzern mit. Ziel ist es, das System so weniger komplex und in der Folge verlässlicher zu machen. Das Grundprinzip entspreche dem von S-Bahn-Systemen. Das führt aber auch dazu, dass einige lange Direktverbindungen künftig wegfallen. Fahrten nach Wien werden beispielsweise nicht mehr von Hamburg und Kassel möglich sein, sondern vereinheitlicht über die Strecke Dortmund-Wien abgewickelt.

Große Baustellen führen auch 2026 zu Einschränkungen

Eine weitere Neuerung: Die Bahn nimmt 40 neue beziehungsweise verlängerte grenzüberschreitende Fahrten ins Programm auf. Komplett neu ans DB-Netz angeschlossen werden Antwerpen in Belgien und Brig in der Schweiz. Neben Tickets für Fernverkehrszüge der Österreichischen Bundesbahnen und Schweizerischen Bundesbahnen können Kundinnen und Kunden nun auch viele innerfranzösische TGV-Verbindungen sowie Fahrkarten mit dem Eurostar direkt auf bahn.de oder im DB Navigator buchen. Konkret können Reisende beispielsweise Fahrkarten von Frankfurt nach London oder von Paris nach Marseille mit dem TGV erwerben.

Viele Züge werden aber auch im kommenden Jahr von der maroden Infrastruktur und vielen Baustellen im Netz ausgebremst werden. Allein durch das Konzept der sogenannten Generalsanierungen wird es im Jahr 2026 fünf Großbaustellen im Netz geben, bei denen die Strecken monatelang komplett gesperrt werden. Der neue Fahrplan wird ab dem 14. Dezember gefahren. Buchungsstart ist am 15. Oktober.

Schlagworte: Bahn-Vorstand Michael Peterson

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