Organspende

Fast 900 Menschen in Baden-Württemberg hoffen auf ein Spenderorgan

Im Südwesten warten etwa 900 Menschen auf ein Spenderorgan. Die Zahl der Organspender steigt leicht – dennoch bleibt der Bedarf weit höher als das Angebot.  

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Der Organspendeausweis ist in Apotheken, Arztpraxen oder online  erhältlich.  | Foto: Andrea Warnecke (dpa)
Der Organspendeausweis ist in Apotheken, Arztpraxen oder online erhältlich. Foto: Andrea Warnecke (dpa)

Im Südwesten warten derzeit nach vorläufigen Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) fast 900 Menschen auf ein Spenderorgan (Stand 31. August). Die meisten – 689 Menschen – brauchen eine neue Niere. Etwas mehr als 100 Personen sind auf eine neue Leber und 53 auf ein neues Herz angewiesen. Auf eine neue Lunge warten 41 Patienten.

Zahl der Organspender wächst leicht

Die Zahl der Organspender im Südwesten betrug zum 31. August 96 Personen. Im Vorjahreszeitraum waren nur 83 Menschen bereit gewesen, ihre Organe zu spenden. Lebendspenden sind dabei nicht mitgezählt. Die Zahl der gespendeten Organe stieg leicht von 275 auf 278. Insgesamt seien im Südwesten zwischen Januar und August 294 Transplantationen vorgenommen worden – etwas mehr als im Vorjahreszeitraum (274).

Laut der Statistik warteten deutschlandweit 8100 Menschen auf ein Organ, nur einem Bruchteil der Patienten kann jedoch geholfen werden: Laut DSO konnten zwischen Januar und August nur 2188 Organübertragungen durchgeführt werden. Das sind 150 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Neuer Anlauf für Widerspruchslösung

Bislang muss man der Entnahme von Organen nach dem Tod vorher ausdrücklich zustimmen. Um dem Mangel an Spenderorganen zu begegnen, setzen sich daher mehrere Bundesländer, darunter auch Baden-Württemberg, aktuell für die sogenannte Widerspruchslösung ein. Sie sieht vor, dass Volljährige automatisch als Organspender gelten, sofern sie nicht zu Lebzeiten widersprochen haben. Ein erster Anlauf für eine Widerspruchslösung war 2020 im Bundestag gescheitert. Im vergangenen Jahr startete eine fraktionsübergreifende Abgeordnetengruppe einen zweiten Anlauf, der wegen der Neuwahl ebenfalls nicht mehr zustande kam.

"Laut Studien liegen die Zustimmungsraten zur Organspende in Deutschland bei mehr als 80 Prozent. Wir haben also keinen Mangel an Menschen, die nach ihrem Tod Organe spenden möchten – sondern ein Dokumentationsproblem", sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) . Die Einführung der Widerspruchslösung könne dieses Dilemma beenden.

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