Ernährung

Fastfood-Verbot am Freiburger Rotteck-Gymnasium

Adieu Pizza, Burger, Döner, Frühlingsrolle: Freiburger Gymnasiasten sollen in der Schule kein Fastfood mehr essen. Doch aus allen Gymnasien werden die Kalorienbomben nicht verbannt.  

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Lecker Pizza auf dem Schulhof? Nicht im Rotteck-Gymnasium. Foto: fotolia.com/Andres Rodrigo Gonzalez Buzzio
Eine Schule wird Tabuzone für Junkfood. Das Rotteck-Gymnasium in der Wiehre will nicht mehr, dass seine Schüler Essen von Fastfood-Läden aufs Gelände bringen. Mit der neuen Mensa soll es jetzt einen Schnitt geben – "eine Konsequenz aus der Tatsache, dass nun in unserer Schule umfänglich für das leibliche Wohl gesorgt wird", teilte die Schulleitung den Eltern und Lehrern mit. Und Direktor Eberhard Fugmann erklärte: "Das Ziel ist hochwertige Ernährung."

Müllproblem durch Pizzakartons und Styroporboxen

Mit der war es im Rotteck-Gymnasium bisher nicht weit her. Bis zum Ende der Generalsanierung gab es nur eine sehr provisorische Mensa. Die Schüler haben sich lieber bei Pizzerias und Takeaways versorgt. "Verständlich", meinte Fugmann. Aber es gab negative Auswirkungen, und dabei fiel nicht nur die ungesunde Ernährung ins Gewicht. 70 Pizzakartons und zig Styroporboxen sammelten sich am Tag an, sagte Fugmann: "Wir hatten ein Müllproblem, und damit ein Kostenproblem."

Jetzt bietet der Schulkoch, der auch in der Modell-Mensa der Stadt für die Wentzinger-Schüler kocht, gesundes Essen samt Salatbuffet an. Die Schüler können auf dem ganzen Schulgelände, also auch in der Mensa, ihr Vesper von daheim essen. Die Aufsichten sollen Schüler mit Fastfood nett auf das neue Verzehr-Verbot hinweisen, das Schulleitung und Klassensprecher beschlossen haben; es muss noch durch die Gremien.

An den Angell-Schulen gibt es längst einen Junkfood-Bann

Mit dem Junkfood-Bann steht das Rotteck nicht alleine. An den nahen Angell-Schulen gilt seit drei Jahren die Regel, "was an Fastfood außen gekauft wird, wird auch außen gegessen", sagte Angell-Sprecher Claude Kuhnen. Die Zahl der Schulessen habe zugenommen – seit vor einem Jahr die "Bioteria" eröffnet hat, sogar um satte 40 Prozent.

Die beiden Innenstadt-Gymnasien haben das größte Fastfood-Angebot ringsum, aber kein Verbot. "Auch wir finden es schade, wenn die Schülerinnen solches Essen zu sich nehmen", sagte Martin Sumbert, Vize-Rektor das St. Ursula-Gymnasiums. Doch die Mädchenschule versuche, mit guten Argumenten und Schulessen zu überzeugen. Das Goethe-Gymnasium setzt auf frühe Ernährungs-Aufklärung im Unterricht, sagte Leiterin Ursula Paravicini. Es ist das einzige Gymnasium ohne eigene Mensa, die Schüler können die Uni-Mensa nutzen. Mit dem Brötchenverkauf am Goethe ist geregelt, dass es nichts Süßes gibt. Sonst gilt für Paravicini: "Was ich nicht kontrollieren kann, kann ich nicht verbieten."

Die Schulen entscheiden selbst

Verbot hin oder her: Das entscheiden die städtischen Schulen selbst, sagte Bildungsbürgermeisterin Gerda Stuchlik und erklärte das Ziel der Stadt als Schulträger: "Wir wollen überall Cafeterien, die gutes Essen anbieten." Dabei nimmt sie jetzt die Kleinen in den Blick. "Wir werden dem Gemeinderat vorschlagen, sie nach und nach auch in Grundschulen einzurichten." Mit dem Bedarf an Mittagsbetreuung steigt der an Mittagstisch.

Im Allgemeinen nimmt in Freiburg der Fastfood-Konsum zu, beobachtete der Noch-Geschäftsführer des regionalen Branchenverbandes Dehoga, Klaus Althoff: Während der Umsatz der Gastronomie allgemein seit 2004 um zwei Prozent zugenommen hat, ist er beim schnellen Essen um ein Viertel gestiegen.

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