125 Jahre Gesangstradition
Feinster zeitgemäßer Chorgesang zum Jubiläumsfest in Nollingen
125 Jahre Gesangstradition in Nollingen – dieses Jubiläum feierte der Gesangverein TonArt am Samstag mit einem begeisternden Konzert. Für die Feier wurde sogar eigens ein Schulchor gegründet.
Mo, 10. Nov 2025, 19:00 Uhr
Rheinfelden
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Vielseitig, abwechslungsreich und musikalisch anspruchsvoll – so verlief das Jubiläumskonzert des Nollinger Gesangvereins TonArt am Samstagabend. Mit einer regelrechten Musikshow feierte dieser gemischte Chor gemeinsam mit etlichen Gästen 125 Jahre Gesangstradition im Dorf. Im September 1900 war die "Harmonie" Nollingen als Männerchor gegründet worden.
Den begeisternden und lautstarken Auftakt gestalteten 54 Kinder der Grundschule Nollingen. Eigentlich gibt es dort gar keinen Schulchor, aber extra für diese Feier wurde einer gegründet. Mit ihrem Lied "Singen tut so gut, singen macht uns Mut" verbreiteten die Mädchen und Jungen blitzschnell jenen Optimismus, der uns allen manchmal fehlt. Die beiden Chorleiterinnen Christine Gengenbach und Bettina Nottbrock hatten genau das richtige Gespür dafür, womit sich solch ein Festprogramm in die richtige Spur bringen lässt.
Berliner Gassenhauer und Peter Maffey funktionieren immer
Dann fügte TonArt eine Zeitreise an. Beginnend mit Franz Schuberts "Abendrot" aus dem Jahr 1825 glitten sie mit zwei Berliner Gassenhauern ins 20. Jahrhundert. Statt Blumen hatten die 25 Sängerinnen und Sänger einen kleinen grünen Kaktus mitgebracht und führten dann nach "Sugar Baby" die Gäste mit einem Welthit nach Argentinien. Spätestens an dieser Stelle waren die rund 250 Zuhörer in der Hebelhalle in tolle Stimmung geraten. Dirigentin Elena Saric verstand es, nicht nur die Sänger mitzureißen, sie half dem Publikum, die Wirkung des Gesangs im gleichen Rhythmus zu verstärken.
Mit Federn und Schleifen im Haar, mit Hüten, Mützen, Hosenträgern und vielfarbigen Tüchern verbreitete der Chor Lebenslust. Bekannte Poptitel in sehr hörenswerten Arrangements folgten, so die "Sieben Brücken" von Karat oder auch Peter Maffeys "Ich wollte nie erwachsen sein". Überhaupt erwiesen sich die Bearbeitungen der zeitgemäßen Stücke für gemischten Chor rundum als sehr gelungen. Gäste kamen aus Herten, "No Limits" heißt der dortige, wie er sich selbst beschreibt, dynamische Chor unter Leitung von Elain Leypoldt. Mit exaktem Gesang in bester Artikulation gestaltete er Hits, die man durchweg als Ohrwürmer bezeichnen darf.
Das lustige "Espresso & Chianti" gehörte ebenso dazu wie das schon fast klassische "Hallelujah". Kurz vor Ende des Abends sangen TonArt und No Limits gemeinsam das spanische Liebeslied "Sofia". Den lautstarken Mittelpunkt des Konzertes gestaltete der Musikverein Nollingen. Mit seinem flotten Gastauftritt, dirigiert von Ralf Eckert, ergänzte er das Bild von der vielseitigen musischen Tätigkeit im Dorf. Mit ihrem dritten Block zeigten die TonArt-Sängerinnen und -Sänger nochmals, dass sie in der zeitgemäßen Chormusik bestens angekommen sind. Mit Hits der Toten Hosen und von Joe Dassin begeisterten sie nochmals die Zuhörer. Vereinsvorsitzende Conny Kainz verabschiedete sich vom Publikum mit einem Dank an die zahlreichen Mitwirkenden. Pianist Henry Uebel gehörte ebenso dazu wie viele Chormitglieder, die Dekoration, Werbung und etliche andere, fast unsichtbare, aber notwendige Aufgaben erledigten.
Nicht nur beim Jubiläumskonzert, sondern das gesamte Jahr über, so Kainz, können sich die Vereine auf gegenseitige Hilfe verlassen. So werden auch die Mitglieder von TonArt im kommenden Jahr wieder mit zupacken, wenn das nächste große Fest ansteht – dann feiert der Musikverein Nollingen sein 200-jähriges Bestehen.