Große Übung
Feuerwehren aus Offenburg und Schutterwald proben die Wasserrettung
Sie haben ihre Schlagkraft auf dem Wasser bewiesen: Die Feuerwehren Offenburg und Schutterwald sowie weitere Akteure haben eine großangelegte Übung am Schutterner Baggersee erfolgreich absolviert.
Do, 31. Jul 2025, 11:30 Uhr
Offenburg
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In den Bereichen Einsatzkleidung, Atemschutzgeräte, Absetzcontainer und Waldbrandkonzept kooperieren die Feuerwehren Offenburg und Schutterwald bereits, nun auch in der Wasserrettung. Das gemeinsam erarbeitete Konzept sieht vor, dass abhängig vom Einsatzort und Stichwort ein standardisiertes, organisationsübergreifendes Verfahren erfolgt, das eine möglichst schnelle Wasserrettung ermöglicht. Denn im Wasser geht es wirklich um jede Sekunde. Das wurde auch bei der gemeinsamen Übung deutlich.
Wie wichtig Schnelligkeit ist, betont der Schutterwälder Kommandant Johannes Detzer noch einmal: "Der Faktor Zeit ist elementar. Denn binnen Sekunden ist eine Person, die untergegangen ist, nicht mehr im See zu lokalisieren. Deswegen ist es so wichtig, schnellstmöglich Hilfe zu leisten." Der Offenburger Kommandant Nils Schulze pflichtet bei: "Man sollte bei einer vermeintlich hilflosen Person im Wasser nicht zögern, die 112 zu wählen. Lieber einmal zu viel ausgerückt, als zu spät."

So war es wohl auch an diesem Übungsabend, an dem auch die Wasserrettung Ortenau und Feuerwehrtaucher aus Kehl teilnehmen sollten. Diese wurden jedoch einige Zeit vor der Übung zu einem vermeintlichen Brückenspringer an den Rhein alarmiert und waren dort im Einsatz gebunden. Die Übung des Konzepts in Schutterwald musste daher vor allem durch die gesammelten Kräfte der Wehr und des lokalen DLRG erfolgen. Auch wenn sich der Alarm am Rhein schließlich als Fehlalarm herausstellte.
Drohnen helfen, den Überblick zu behalten
So lief die Übung ab: Kaum war das erste Fahrzeug der Feuerwehr Schutterwald auf die Wiese am Baggersee gefahren, waren die Schnorchler der örtlichen Wehr im Neoprenanzug schon im Wasser und auf dem Weg zum ersten Opfer. Binnen Minuten kamen weitere Boote auf dem See hinzu, und die Drohneneinheit der Feuerwehr Offenburg half der gemeinsamen Einsatzleitung, den Überblick zu behalten.
Während das erste Opfer noch an der Wasseroberfläche gerettet werden konnte, war es deutlich aufwändiger, eine Person unter der Wasseroberfläche zu lokalisieren. Auf dem Wasser gibt es keine visuelle Referenz, weshalb es für die Retter natürlich schwierig ist, basierend auf Zeugenbeschreibungen den Ort des Untergangs zu finden.
Wasser wird systematisch nach der untergegangenen Person durchsucht
Entsprechend sieht das Konzept in der zweiten Stufe vor, dass die Person im Nahbereich unter der Wasseroberfläche treibt. In diesem Fall unterstützt die Drohne die Boote und Schnorchler, die das Wasser systematisch in einem definierten Raster durchkämmen. In der dritten Stufe ist die Person schon seit längerer Zeit unter Wasser und am Grund des Sees. Hier sind die Feuerwehrtaucher aus Kehl und das Sonar der Wasserrettung gefragt, die bei jeder der Stufen mit einer Vielzahl an Kräften aus der ganzen Ortenau alarmiert werden. An diesem Abend waren diese allerdings noch beide in Kehl im Einsatz gebunden.

Die Zuschauer waren jedenfalls von der Schnelligkeit und Effizienz der Abläufe beeindruckt. Auch Fabian Ebner vom DLRG lobte die Kollegen: "Die Feuerwehrleute haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie gut sie sind. Man konnte sehen, dass sie viel Zeit in Übung und Absprachen investiert haben, gerade weil das ja alles im Ehrenamt passiert und Wasserrettung nur ein Teilaspekt ist. Das ist aber elementar wichtig, denn die Feuerwehr ist in 90 Prozent der Fälle schneller vor Ort als die Wasserrettung." Auch der Offenburger Kommandant Nils Schulze zog ein positives Resümee: "Es beeindruckt immer, wenn wir trotz unterschiedlicher Organisationen, aus verschiedenen Städten und mit viel Ehrenamt, so eine professionelle Rettungskette unter Beweis stellen können."
Bei der Übung konnten alle Opfer erfolgreich gerettet werden. Die beteiligten Organisationen hoffen, dass es bei gemeinsamen Übungen bleibt, wenn nun die Ferienzeit beginnt. Die aktuellen Einsatzzahlen der DLRG Baden, die ebenfalls mit einer Abordnung vor Ort war, zeigen jedoch, dass die ehrenamtlichen Helfer und ihre Expertise auch in diesem Jahr wieder rekordverdächtig oft gefragt sein werden.