Bundeskanzlerin Angela Merkel steht mit ihrem Kurs in der Flüchtlingspolitik zunehmend allein da – aber sie verlässt den eingeschlagenen Weg nicht. Was treibt Merkel an?
Warb auch am Mittwoch vor dem Bundestag für eine europäische Lösung der Flüchtlingskrise: Bundeskanzlerin Angela Merkel Foto: DPA
Auf dem blauen Paravent in der Beletage des Kanzleramts tanzen zwei Schatten. Die Stellwand dient als Kulisse für die Kameras, wenn Angela Merkel Staatsgäste empfängt. Im Fernsehen sind die Schatten nicht zu sehen. Dieser Tage war Haider al-Abadi zu Besuch, der Ministerpräsident des Irak. Wie die Schatten im Scheinwerferlicht sitzt Merkel bei all diesen Auftritten ein Thema im Nacken, das zu ihrem Schicksal werden könnte (Merkel im BZ-Interview). Im Irak gibt es drei Millionen Binnenflüchtlinge. 31 379 Iraker haben vergangenes Jahr in Deutschland einen Asylantrag gestellt.
Das Treffen mit dem kleinen, kahlköpfigen Mann aus Nahost ist einer dieser Termine, an denen sich wie bei einem Raketenstart herunter zählen lässt, wie Merkels Kanzlerschaft auf eine Entscheidung zuläuft.
Spaß war schnell vorbei
Solche Termine absolviert die Regierungschefin gerade wie ...
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