Fotokünstler lädt zur Vernissage ins abgelegene Tal
Sebastian Wehrle zeigt in Breitnau seine neuesten Werke. Zu sehen bekommen die Besucher vor allem Ziegen-Bilder. Und sie erfahren, welche Vorzüge die Tiere als Objekte der Kunst haben.
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Bei dem Tagesevent, das in dieser Form nur einmal im Jahr stattfindet, gab es auf dem großen Gelände um den Danielenhof in Breitnau Live-Musik, Pita Greek Street Food, Café Deluchs Mibil, Boar Gin Tasting und jede Menge zu entdecken. Die vielen Besucher staunten über diese gelungene Symbiose. Denn es gab nicht nur eine Bild-Premiere. Die Gäste konnten im alten, wunderschön hergerichteten Danielenhof durch die zahlreichen Räume schlendern, mit Christian Barde, der den Hof in seinen heutigen Zustand versetzte, plaudern und dabei Werke von Wehrle betrachten. Auch draußen zierten die teilweise bekannten Werke Garagenwände, schmückten Terrassen, entfalteten ihre ganze Strahlkraft in der geräumigen Tenne, hingen in gemütlichen Schlafzimmern und in urigen Wohnräumen.
Sebastian Wehrle ist vielleicht der angesagteste Fotograf aus dem Schwarzwald, seine Trachtenfotos sind legendär, schmücken längst Arztpraxen wie Fitnessstudios. Der Künstler aus dem Simonswald ist bekannt dafür, dass er den Schwarzwald, die Kühe, die Tracht der Einheimischen in moderner Form vor seine Linse bringt, in geduldiger Akribie das Beste aus jedem Motiv herausholt. "Manchmal dauert es Jahre und klappt dann doch nicht. Man hofft und hofft", erklärt der Künstler. Wie bei seinen Sternschnuppen-Bildern: Um sie zu seiner Zufriedenheit einzufangen hat er 16 Jahre gebraucht.
Zur Vernissage nach Breitnau hat Wehrle mehr als 55 Bilder mitgebracht. In der großen Tenne gab es neben großen Porträts auch die Gelegenheit, das ein oder andere Bild zu kaufen und mit nach Hause zu nehmen, was einige Interessenten auch taten.
Geduldig gab der Künstler Auskunft über seine Arbeiten. Ist die Arbeit mit Kühe oder Ziegen leichter? "Ziegen sind hektisch und fressen wild und schnell. Und ja, der Blumenschmuck ist echt. Man muss vor Ort sehr kreativ sein und dann erst die geeigneten Tiere aussuchen. Aber Ziegen haben den Vorteil, dass man sie besser festhalten kann." Ob es bald Schafsbilder zu sehen gibt, verriet er nicht.
Wehrles Werke sind alle ohne KI und Photoshop entstanden. Je nach Größe zahlt der Kunde zwischen 2000 und 20.000 Euro, aber auch schon mal einen sechsstelligen Betrag. Wie eine bekannte Hotelkette in Baden-Baden, die für ihre 130 Zimmer Pferdemotive bekam. "Das war eine freie Arbeit, die Pferde waren meine Idee. Das Projekt lief bis zur Fertigstellung zwei Jahre", verriet der Reisefotograf, der frisch aus Mexiko City in den idyllischen Schwarzwald reiste, um dort auszustellen.
In entspannter Atmosphäre genossen die Besucher den lohnenswerten Ausflug ins abgelegene Tal, unterhielten sich mit dem Künstler, erfuhren, dass der gelernte Kachelofenbaumeister sich vor drei Jahren einen Bauernhof in Freiamt gekauft hat, um dort eine Dauerausstellung seiner vielen Bilder zu ermöglichen. Nach und nach will er jetzt alle neuen Ziegenmotive veröffentlichen.